„Wir wollen keine Almosen, sondern Würde und Gerechtigkeit”, formulierte ein Sprecher der illegalen Einwanderer auf den Balearen, die sich seit vergangener Woche in mehreren Kirchen eingeschlossen haben. Auf rund 80 Menschen war zeitweise die Gruppe der Demonstranten angewachsen, die sich am vergangenen Freitag und Samstag in der Kirche Santa Catalina Tomàs in Palma verschanzt hatten. 45 Personen schlossen sich in einer Kirche in Ibiza ein. Rund 20 Immigranten aus verschiedenen Ländern der Welt setzen ihre unbefristete Protestaktion in der Pfarrkirche Encarnación weiter fort.
Ihre Hauptforderung ist die Legalisierung ihres Aufenthalts – Grundvoraussetzung, um Arbeit und eine Wohnung in ihrer neuen Wahlheimat zu finden. Rund 20.000 Immigranten sollen sich nach Schätzungen derzeit ohne gültige Aufenthaltspapiere auf den Balearen aufhalten. Sie sind inzwischen zur „Hauptklientel” der Obdachlosenheime avanciert. Die Zahl der legalen Einwanderer aus Nicht-EU-Staaten ist im vergangenen Jahr, von Dezember 1999 bis Dezember 2000, von 6888 auf 9914 angestiegen, was 44 Prozent entspricht. Bis April 2001 ist die Zahl der Immigranten mit gültigen Papieren weiter auf über 13.000 angestiegen.