Gerät ein Vogel in die Düse eines Flugzeuges, kann das gravierende Folgen, schlimmstenfalls einen Absturz, nach sich ziehen. Mit Infrarot-Strahlung und Ultraschall haben die Airports versucht, die Vögel zu verscheuchen – erfolglos. Wirksamer ist der natürliche Feind: Jagd-Falken, die den Luftraum über den Startbahnen von ungeliebten Eindringlingen frei halten. Am Flughafen Son Sant Joan in Palma sind 21 gefiederte Jäger im Einsatz für die Sicherheit, auch in Ibiza und Menorca versehen sie ihren Dienst.
„Unser Ziel ist es, die Vögel einzuschüchtern, damit sie wissen, dass sie sich in diesem Bereich nicht aufhalten dürfen”, erklärt Bernat López-Pinto, einer der vier Falkner am Airport Palma. Sicherheit durch Abschreckung ist allerdings nicht die einzige Strategie. Deshalb lassen die Falkner ihre Tiere auch mit einer simulierten Beute fliegen, und manchmal machen die Falken sogar ernst. „Ideal wäre es natürlich, keine Vögel zu erlegen, aber sie müssen erfahren, dass der Falke ein Raubvogel ist. Sonst kommen sie zu schnell zurück. Vor allem den dreisten Möwen sei erst der Tod eines Artgenossen eine Lehre, erklärt Falkner Fran Bravo.
In einer 500 Quadratmeter großen Station sind die Vögel, Hunde (zum Aufschrecken der Vögel) und Falkner untergebracht. Ein halbes Jahr müssen die 800 bis 1000 Gramm schweren Tiere, für den „Job” trainieren. Wichtig ist die richtige Fütterung, erklärt Fran Bravo. „Sie müssen genug fressen, um stark zu sein, aber immer ein wenig hungrig sein, damit die Aggressivität bleibt.”