Der Pago de los Capellanes 2000 hat zu seinem eigenen Namen einen zusätzlichen: Tinto Joven – junger Wein. Der vom Rot ins Lila gehende Farbton verrät sofort, dass es sich um einen jungen Rotwein handelt. In der Nase spürt man aber dann: Er ist auch ein paar Monate im Eichenfass ge-reift. Um genau zu sein: Der Pago de los Capellanes hat drei Monate im Fass gelegen. Man nennt Wein, der so gereift ist, in Spanien einen Semi–Crianza oder auch Roble.
Der Pago de los Cappellanes 2000 duftet im ersten Moment nach
feinem Leder.
Zusätzlich steigt das Aroma schwarzer Beeren und von Konfitüre in
die Nase. Frisch geöffnet besitzt er im Geschmack noch eine gewisse
Adstringenz. Das ist dieses leicht pelzige, trockene Gefühl im
Mund, das sich aber bei diesem Wein nach kurzer Zeit einstellt. Der
Gaumen wird weich und geschmeidig.
Wenn Sie nun befürchten, dieser Wein könnte Ihnen ein Loch in den Geldbeutel reissen, weit gefehlt! Der Pago de los Capellanes ist ein ausgesprochen günstiges Angebot, er kostet lediglich knapp 1000 Peseten.
Bei diesem Preis könnte man leicht vermuten, er käme aus einem weniger bekannten Weinanbaugebiet des spanisches Festlandes. Doch dieser Wein ist ein waschechter Ribera del Duero und stammt aus Pedrosa del Duero, im Norden der Denominacion bei Burgos gelegen.
Kreiert wurde der Pago de los Cappellanes von einer kleinen, jungen Bodega, die dem Wein ihren Namen gegeben hat. Im Jahr produziert dieses Weingut ungefähr 150 000 Flaschen.
Sollten Sie bei einer abendlichen Einladung mehrere Rotweine in Folge anbieten, so könnte es durchaus sein, dass ein teurer Wein nach diesem herrlichen Jungen schlechter abschneidet.
Der Autor Norbert Deingruber ist Inhaber der Weinhandlung „Casa del Vino” in Manacor.