Auf den Balearen wird es zunehmend schwieriger, den fälligen Obulus am Finanzamt vorbei zu schmuggeln. Im vergangenen Jahr, so teilte die Behörde mit, wurden Hinterziehungen im Gesamtwert von 186'27 Millionen Euro aufgedeckt, knapp sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das liege nicht etwa daran, dass die Insulaner mehr hinterziehen, so der Finanzamtschef Ignacio Fernández Alegria, „sondern an unseren verstärkten Anstrengungen bei der Kontrolle”. Einen wirklich „dicken Fisch”, wie im Jahr 2000, als ein versuchter Betrug in Höhe von 121'4 Millionen Euro aufflog, habe es allerdings nicht gegeben.
Einen erklecklichen Beitrag haben auch die Zollfahnder geleistet. Sie treiben für 2001 insgesamt 28'6 Millonen Euro zusätzlich ein, fast acht Prozent mehr als 2000.
Zunehmend, so registriert Amtsleiter Fernández erfreut, nehmen die Steuerzahler die angebotenen Hilfen der Behörde in Anspruch. Das Beratungsprogrogramm Informa verzeichnete zehn Prozent mehr Anfragen, gleich um 77 Prozent stieg die Zahl der Erklärungen per Internet. Im vergangenen Jahr schickten fast 30.000 Balearen-Bürger dem Fiskus ihre Formulare „online”.
Mit verstärkten Kontrollen will das Finanzamt in diesem Jahr auf die Währungsumstellung reagieren. So wurden von Autohändlern Aufstellungen über ihre Verkäufe angefordert, berichtet das „Diario de Mallorca”. Angesichts der sprunghaft gestiegenen Absätze von Luxuskarossen wird vermutet, dass viele Schwarzgeldbestände nun auf vier Rädern stehen. Auf dem Prüfstand sollen auch die Erklärungen der Käufer von hochwertiger Kunst stehen.
Schon seit Jahren steht der Immobilien-Sektor im Blickfeld der Fahnder. Weil auf den Balearen nach dem 1. Januar schnell große Euro-Scheine knapp wurden, darf vermutet werden, dass aus vielen schwarzen Pesetas mittlerweile schwarze Euros geworden sind.