Nach langer Eiszeit haben am Donnerstagabend wieder offizielle Gespräche zwischen der Balearenregierung und den Hotelverbänden der Balearen stattgefunden. Zu der Unterredung hatte Ministerpräsident Francesc Antich (PSOE) die Verbandpräsidenten Pere Cañellas (Mallorca), Francisco Mercedal (Menorca) und Joan Bufí (Ibiza-Formentera) in seinen Amtssitz Consolat de Mar geladen.
Das Ergebnis der gut zweistündigen Unterredung unter acht Augen war allerdings denkbar gering: Man einigte sich lediglich darauf, eine Kommision einzuberufen, in der die Buchungsstatistik der Balearenregierung mit der der Reiseveranstalter verglichen werden soll. Stimmen sie überein – was in der Vergangenheit lange nicht immer der Fall war – will man die entsprechenden Maßnahmen ergreifen. Die Kommission soll sich noch vor der Tourismusmesse ITB, also in dieser Woche, erstmals treffen.
Enttäuschend ist dieses Resultat für alle jene, die gehofft hatten, die Ökosteuer für Touristen würde verschoben. Antich zeigte sich unnachgiebig, die Abgabe wird wie geplant ab 1. Mai von Urlaubern, die auf den Balearen in touristischen Beherbergungsbetrieben absteigen, kassiert. Sie müssen pro Person und Nacht je nach Kategorie der Unterkunft zwischen 0'25 und zwei Euro bezahlen.
Die Hoteliers halten ebenso an ihren Plänen fest, gegen die Ausführungsbestimmungen zur Steuer gerichtlich vorzugehen. Die juristische Abteilung des mallorquinischen Verbandes FEHM arbeitet auf Hochtouren, um die Klagen ihrer Mitglieder vor dem balearischen Verwaltungsgericht vorzubereiten.
Pauschaltouristen aus Deutschland müssen aber in vielen Fällen in dieser Sommersaison, die von Mai bis Oktober geht, wohl doch nicht selbst die Steuer zahlen. Wie Willi Verhuven, geschäftsführender Gesellschafter des Reiseveranstalters Alltours, denken viele: „Wir werden uns mit unseren Hotelpartnern einigen”, schließlich würden die Kunden eine Reise zu einem im Katalog veröffentlichten Preis buchen, da sei es nicht machbar, sie im Hotel noch einmal zur Kasse zu bitten. Zum Beginn der Wintersaison im November würden die Kosten für die Ökosteuer dann in den Paketpreis einkalkuliert.
So wenig auch bei den Spitzentermin herauskam, hat er vielleicht doch sein Gutes: Beide Seiten betonten, dass es hilfreich gewesen sei, miteinander zu sprechen, es habe dazu gedient, Spannungen abzubauen.