Ein gewaltiger „Sandsturm” fegte Ende vergangener Woche über Cala Millor hinweg. Die Natur hatte diesmal jedoch nicht ihre Hand im Spiel. Mit Hochdruck wurde der umstrittene Rohstoff von einem Spezialboot ans Ufer gepumpt. Enorme Fontänen von Sandschlamm ergossen sich auf die Playa, bevor das Material mit Bulldozern verteilt werden konnte. Ein Spektakel in den Morgenstunden, für das sich viele Urlauber den Wecker stellten.
Ursprünglich waren 8000 Kubikmeter Sand für die Regenerierungsmaßnahme vorgesehen. Bald stellte sich jedoch heraus, dass die kalkulierte Menge nicht ausreichen würde. Die Auswirkungen der schweren Unwetter waren stärker als erwartet. Weitere 6000 Kubikmeter wurden vor der Küste von Banyalbufar abgetragen und an den Vorzeigestrand von Sant Llorenç transportiert.
Um künftig eine natürliche Strandregenerierung zu ermöglichen, plant das Rathaus von Sant Llorenç die Mauern der Promenade abzureißen und Holzstege über den Dünen zu errichten. „Wir wollen eine dauerhafte Lösung finden. Beim nächsten Sturm stehen wir sonst vor dem selben Problem,” erklärt Bürgermeister Mateu Puigrós das sechs Millionen Euro teure Projekt.
Auch die Playa von Can Picafort zeigt sich in einem neuen Gewand. Der zuletzt nur noch wenige Meter breite Strand bietet durch die Aufschüttung nun ein Vielfaches an Platz. Die Urlauber sind angesichts der üppigen Playas begeistert und freuen sich, dass sich Madrid gegenüber den Umweltschützern und der Balearen-Regierung durchsetzen konnte.