Am 20 Juni wird gestreikt. Darauf einigten sich am vergangenen Donnerstag die Gewerkschaftsverbände CCOO und UGT in Madrid. Einstimmig wurde zum landesweiten Generalstreik aufgerufen.
Für 24 Stunden geht am 20 Juni in Spanien gar nichts mehr. Alle neuralgischen Punkte des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens werden bestreikt. Die Verhandlungen bezüglich der Rücknahme der geplanten Reform des Ar-beitslosengesetzes sind definitiv gescheitert. Nun müssten die sozialen Errungenschaften erneut er-kämpft werden, so der Tenor der Gewerkschaftsführung.
Die Gesetzesreform sieht einschneidende Veränderungen für Arbeitslose vor. Unter anderem können ihnen dann fremde und schlecht bezahlte Beschäftigungen zugemutet werden. Außerdem soll das Überbrückungsgeld für Saisonarbeiter gestrichen werden.
Auf einer am vergangenen Donnerstag einberufenen Pressekonferenz versicherte die Gewerkschaftsführung, dass der Streik einzig allein dazu diene, die Regierung zu einer Rücknahme der Reform zu bewegen, um dann gemeinsam eine sinnvolle und effiziente Alternative zu erarbeiten. Der Streik schade dem Ansehen Spaniens in keinem Fall.
Vielmehr, so die Gewerkschaftsspitze schade es dem Land, wenn der Regierungspräsident den Arbeitslosen Faulheit und Unflexibilität vorwirft. Einen kleinen Vorgeschmack des Generalstreiks bekam am Sonntag bereits die Provinz Jaen zu spüren. 4.000 Arbeitnehmer blockierten für eine Stunde die vielbefahrene Nationalstraße N- IV.
Auch für die Balearen wird der Ausnahmezustand befürchtet. Wie die Zeitung „Diario de Mallorca” berichtete, planen die Gewerkschafter, Palmas Flughafen lahmzulegen. 45.000 Passagier wären betroffen. Alle öffentlichen Einrichtungen, Buslinien und viele Hotels würden bestreikt.
Die balearischen Unternehmer befinden sich im Alarmzustand. Nicht nur das Chaos am Streikdonnerstag besorgt die Ge-schäftsleute. Auch das schon angeknackste Image der Inseln werde weiter Schaden nehmen. Die Balearen-Regierung wurde aufgerufen, alles zu tun, um die Auswirkungen des Streiks so gering als möglich zu halten. Auch die Unternehmer würden ihrerseits versuchen, die Schäden zu begrenzen.