Innerhalb der Familie der Süß– oder Dessertweine ist er ein absolutes Schnäppchen – der Pedro Ximenez de Anada, Vino dulce von Alvear. Wie sein Name bereits sagt ist er aus der Pedro Ximenez-Traube hergestellt. Die Legende sieht den Ursprung der Rebe auf den Kanarischen Inseln. Später kam sie an der Rhein, von wo aus sie Mitte des vorigen Jahrtausend durch einen Soldaten Karls des V., einem gewissen Pedro Siemens, auf das spanische Festland gebracht wurde, ins heutige Jerez.
Die Pedro Ximenez-Traube breitete sich schnell über den gesamten Süden Spaniens aus. Heute sind es weit über 16.000 Hektar Rebfläche. Sie erbringt in Verbindung mit einem heißen Klima ohne weiteres Weine von 15 Prozent Alkoholgehalt. Der Zuckergehalt ist meist so hoch, dass er nicht vollständig vergärt.
Durch das nachfolgende Lagern der Beeren auf Matten in voller Sonne, erhöht er sich noch einmal beträchtlich. So muss man nicht mit Weingeist aufspritzen, wie das bei anderen Rebsorten notwendig ist.
Das ganze Prozedere ist sehr aufwendig und arbeitsintensiv, was
den normalerweise relativ hohen Preis des Endproduktes erklärt.
Um so mehr erstaunen die lediglich fünf Euro meines heutigen
Süßweines. Sein Duft nach Datteln, Johannisbrot und Geröstetem ist
so angenehm wie seine Ausgewogenheit, sogar ein Hauch von
geriebener Orangenschale ist noch mit von der Partie. Sie erhalten
den Pedro Ximenez de Anada in jedem guten Weinfachgeschäft.
Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa de Vino in Manacor.