Das ZDF wiederholt am Mittwoch, 31. Juli, um 20.15 Uhr den 1998 entstandenen Film „Eine Liebe auf Mallorca”. Sascha Hehn spielt in dem Streifen einen Aussteigerarzt, der sich eine Finca auf Mallorca kauft und hier sein Glück sucht. Schöne Bilder, Liebeleien, Beziehungsprobleme – leichte Abendunterhaltung, die beim deutschen Fernsehpublikum gut ankam. Zwei weitere Filme unter dem Titel „Eine Liebe auf Mallorca” folgten.
TV–Sunnyboy Hehn, der sich auch mit nunmehr 47 Jahren sein lausbübisches Lächeln bewahrt hat, lernte durch die Dreharbeiten Mallorca kennen und schätzen – nicht nur die Golfplätze, auf denen man den ambitionierten Hobby–Golfer des Öfteren treffen kann. Gerade urlaubte er wieder eine Woche im Dorint–Hotel in Camp de Mar. Anlass war das Air–Berlin–Golfturnier auf dem Platz von Golf de Andratx am letzten Samstag.
„Mein Freund Achim Hunold, der Chef von Air Berlin, hat mich
eingeladen. Die Gelegenheit, dem Regen zu entfliehen, war günstig”,
meint Sascha Hehn, der in der Nähe von München lebt, im
MM–Gespräch. Er blieb eine Woche. „Ich kenne die Insel ein
bisschen, gehe einfach zu den Orten, die ich in guter Erinnerung
habe, besuche Freunde, spiele Golf. Und dann ist die Woche auch
schon wieder vorbei.” Mit dem Team von „Eine Liebe auf Mallorca”
erkundete Hehn in den Produktionsjahren die Insel.
„Wir haben uns die besten Plätze ausgesucht, und derer gibt es viele. Fast jeden Tag sind wir mit dem Auto über eine Stunde unterwegs gewesen, bis wir wieder an irgendeinen ausgefallenen Ort kamen”, erinnert sich Hehn, dessen Gesicht vor allem durch seine Rollen im „Traumschiff”, in der „Schwarzwaldklinik” und als „Frauenarzt Dr. Markus Merthin” unauslöschlich im Hirn der deutschen TV–Gemeinde eingebrannt ist.
Auch aus den Mallorca–Abenteuern des smarten Arztes Nicolas Sander hätte eigentlich ein ZDF–Dauerbrenner werden können, dem war aber nicht so. „Sicher, man hätte noch weitermachen können. Aber es fehlte an allen Ecken und Enden, man hatte keinen roten Faden für die Geschichte. Man war auf dem Trip, nur schöne Bilder, schöne Menschen, schöne Gesichter zu zeigen. Das kann erfolgreich sein, aber nicht beständig. Die Leute wollen unterhalten werden und ein wenig mitdenken. Nicht zuviel, aber wenigstens etwas”, kritisiert der Schauspieler.
Ähnlich sei der Fall gelagert gewesen beim Alpen–Epos „Wilder Kaiser”, in dem Hehn nach seinen Mallorca–Einsätzen zu sehen war. „Die Idee und der Titel stammen von mir”, so der Frauenliebling. Die Hauprolle hatte in den ersten Wilder–Kaiser–Filmen allerdings Michael Roll, da Hehn schon in seine Mallorca–Auftritte eingebunden war. Dann löste er Roll ab, stand selber dreimal in „Wilder Kaiser” vor der Kamera. Man trennte sich schließlich im Unfrieden: „Es hat künstlerische Indifferenzen gegeben, Regie und Drehbuch betreffend”, drückt es Hehn diplomatisch aus.
„Man wird heute als Buhmann hingestellt, wenn man sagt, dass drei Dinge ein gutes Produkt ausmachen: ein gutes Drehbuch, ein guter Regisseur, eine gute Location.” Und die Schauspieler? „Schauspieler sind immer gut. Es gibt keine schlechten Schauspieler. Es gibt nur schlechte Kameraleute, schlechte Technik und schlechte Regisseure – und eine schlechte Besetzung, wenn die Rollen ganz einfach fehlbesetzt wurden. Schauspielerei ist heute ein rein technischer Beruf, das muss man akzeptieren.”
„Eine Liebe auf Mallorca” und „Wilder Kaiser” sind für Sascha Hehn Vergangenheit. Der Schauspieler findet zurzeit in der Fernsehlandschaft nur noch in Wiederholungen statt, das aber reichlich. Und daran scheint sich auch in naher Zukunft nicht viel zu ändern. Neue TV–Projekte sind nicht in der Mache. „Nee, momentan ist bei mir eine richtig schöne Ruhepause mit Zeit zum Nachdenken, wie man sich den Rest seines Lebens weiter ärgern kann, wenn man sich weiter ärgern will. Ich werde jetzt alles auf mich zukommen lassen”, meint Hehn, der nicht den Anschein macht, als wisse er die freie Zeit nicht zu nutzen.
Dennoch will er auch weiterhin Erfüllung in seinem Beruf finden: „Vielleicht werde ich wieder zum Theater gehen. Aber nur aus Freude heraus, damit es wieder anfängt, in den Adern zu kochen.” Für die nächsten Monate ist jedoch nichts geplant. „Dieses Jahr wird Saschi der Golfer sein, der nebenberuflich schauspielert”, lacht Hehn.
Golf – der Kreis schließt sich. Zum Golfen wird Sascha Hehn ganz sicher auch das eine oder andere Mal wieder auf die Insel kommen, die er schätzen gelernt hat. Anders als viele seiner Kollegen aus dem deutschen Showgeschäft, denkt er jedoch absolut nicht daran, sich hier ganz oder teilweise niederzulassen. Unter anderem, weil er seinen bayerischen Lebensmittelpunkt liebt. „Ich bau' nur einmal im Leben. Und da, wo ich gebaut habe, das ist ein kleines Paradies.
Ich brauche die vier Jahreszeiten. Und man kann auch flüchten. Mallorca ist für mich wunderschön. 14 Tage, maximal drei Wochen. Dann gehe ich weg mit dem Gefühl: Wenn ich das nächste Mal wiederkomme, dann freue ich mich drauf. Würde ich nur hier leben, dann wäre ich bestimmt bald der Flüchtling, der zum Beispiel nach Marbella flieht oder in die Berge.”