Ungeachtet aller Moratorien und der bisherigen Bautätigkeit gibt es auf den Balearen noch Platz für 275.000 neue Wohneinheiten. Das ergab eine Studie, die das Bauministerium des Archipels in Auftrag gegeben hatte, und die zu Wochenbeginn vorgestellt worden war.
Bauminister Francesc Quetglas (PSOE) interpretierte die Zahlen dahingehend, dass genügend Baugrund vorhanden sei. „Es gibt aber Probleme, die Flächen an den Markt zu bringen.” Dadurch seien die Immobilienpreise in die Höhe geschossen, so dass junge Familien es schwer haben sich eine eigene Wohnung zu leisten. Notwendig sei eine Reform des Enteignungsgesetzes, damit innerörtlich vorhandene Bauflächen nicht ungenützt brach liegen müssten.
Die Beamten für das Raumordnungswesen hatten für ihre Berechnungen eine durchschnittliche Wohnungsgröße von 120 Quadratmetern zugrunde gelegt und waren von 2'97 Personen pro Haushalt ausgegangen.
Die Studie berücksichtigte einzig Bauland in urbanen Zonen, ließ also den Baugrund auf landwirtschaftlichem Boden (suelo rústico) außen vor. Würden die Kapazitäten in den Städten und Dörfern vollständig ausgeschöpft, böte sich Wohnraum für 817.240 zusätzliche Bewohner, davon knapp 582.670 auf Mallorca, so die Statistiker.