Rund 70.000 bis 100.000 Männer – meist Einheimische, aber auch Touristen – haben im vergangenen Jahr in Palma die Dienste einer Prostituierten in Anspruch genommen. Und eine wachsende Zahl der Freier drängt die Huren, auf das vor Aids schützende Kondom zu verzichten. Das ergab eine Studie der Balearen-Universität und der Stadt Palma. Ziel war es, erstmals verlässliche Daten über das Ausmaß der Prostitution zu erhalten.
In Palma verkaufen der Studie zufolge 2500 bis 3000 Frauen Sex gegen Geld. Die genaue Zahl der Freier sei schwer zu ermitteln, da manche Männer sich öfter eine Hure kaufen. Das Geschäftsvolumen der Prostitution wird auf 50 bis 72 Millionen Euro geschätzt.
Die Parteien im Stadtrat zeigten sich einig, dass die Hilfen für die Dirnen sowie die Aufklärung über die Aids-Gefahr verbessert werden müssten. Zwölf Prozent der Frauen sind Spanierinnen, jede zweite Hure stammt aus Lateinamerika. Knapp ein Fünftel schafft auf der Straße an.