Die diesjährige Internationale Tourismus-Börse (ITB), die an diesem Freitag in Berlin ihre Pforten öffnet, ist von der Irak-Krise und der schlechten Konjunktur in Deutschland geprägt. Obwohl die Zahl der Aussteller nach Veranstalterangaben mit 9971 aus 181 Ländern und Gebieten um drei Prozent gestiegen ist, sparen die Unternehmen wie selten zuvor: „Es ist eine komische Messe”, sagt eine ITB-Veteranin, „so wenige Einladungen zu Abendveranstaltungen gab es noch nie.”
„Konsumzurückhaltung und Angstsparen im Zuge der wirtschaftlichen Talfahrt im Inland und der Furcht um Arbeitsplätze – das ist und bleibt unser Hauptproblem”, sagte denn auch Klaus Laepple, Präsident des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbandes auf der Eröffnungspressekonferenz am Montag. Um die potentiellen Kriegsmonate März und April würde „regelrecht herumgebucht”. Die Tourismusanalyse des BAT-Freizeitforschungsinstituts und die Tatsache, dass potentielle Kunden in den Reisebüros viele Kataloge abholen, zeigten aber, dass sich ein „immenser Nachholbedarf aufgestaut” habe.
Oberste Priorität habe die Sicherheit, so Laepple weiter. Im Kriegsfalle sei es kein Problem, Pauschalreisen aus gefährdeten Ländern ins westliche Mittelmeer – also auch auf die Balearen – umzuleiten: „Dafür stehen hinreichende Hotelkapazitäten zur Verfügung.” Die Balearen, die mit einem eigenen Stand in Halle 1.2 vertreten sind, veranstalten am Montag, 10. März, einen Balearen-Tag. Tagsüber gibt es die traditionellen Treffen mit den wichtigsten Reiseveranstaltern, zu denen sich neben Tourismusminister Celestí Alomar auch Ministerpräsident Francesc Antich (beide PSOE) angesagt haben. Am Abend gibt es ein Konzert, bei dem das Musikfestival von Pollença vorgestellt wird.
Wegen der anstehenden Regional– und Kommunalwahlen werden viele Politiker erwartet, unter anderem Oppositionsführer Jaume Matas (PP) und viele Bürgermeister und deren Gegenkandidaten.(blu)