Die Bucht von Palma hat gute Aussichten, in vier Jahren Schauplatz des größten Segelspektakels der Welt zu werden – des America's Cups. Dieser Ansicht ist zumindest Jaime Enseñat, Organisator der prestigeträchtigen Regatten Copa del Rey und Trofeo Princesa Sofía. Der Yachtclub Real Club Náutico, der sich um die Ausrichtung des nächsten America's Cup bewirbt, holte den Szene-Kenner in sein Organisationskomitee. Unterstützt wird das Vorhaben von der Stadt Palma, der Regionalregierung, dem Inselrat und der Hafenbehörde.
Beim gemeinsamen Auftritt am Donnerstag im Regierungssitz des Balearen-Präsidenten war man sich einig: „Die Ausrichtung des America's Cup ist eine einmalige Gelegenheit für Palma und die Balearen”, sprach Präsident Francesc Antich den Anwesenden aus der Seele. Für die Insel würde dies nicht nur eine ungeheuere Aufwertung und Werbung bedeuten. Immerhin gilt die Regatta als weltweit viertwichtigste Sportveranstaltung – nach den Olympischen Spielen, der Fußball– und der Leichtathletik-Weltmeisterschaft.
Vor allem der wirtschaftliche Effekt ist nicht hoch genug zu bewerten. Weltweit mehr als 400 Millionen Fernsehzuschauer sorgten bei der diesjährigen Veranstaltung in Auckland bei Fernsehsendern für Werbeeinnahmen in Höhe von rund 220 Millionen Euro. Auf Mallorca schätzt man, dass vorübergehend zwischen 8000 und 10.000 Arbeitsplätze entstünden. Hotels, Gastronomie– und Dienstleistungsbetriebe stünden vor den Monaten ihres Lebens. Kein Wunder, dass seit Donnerstag alle an einem Strang ziehen.
Ehe die Kassen klingeln, wartet noch ein ordentliches Stück Arbeit auf das Organisationsteam des Real Club Náutico. „Das ist eine riesige Herausforderung”, befand dessen Präsident Gabriel Barceló und sprach von gewaltigen Anstrengungen, die zu bewältigen seien. Trotzdem war auch er zuversichtlich. Schließlich beweise der Club seit Jahren mit der Ausrichtung der Copa del Rey und der Trofeo Princesa Sofía, zu was er fähig sei.
Organisationschef Enseñat rechnet mit bis zu 20 Bewerbungen, die beim Schweizer Club Societé Náutique de Geneve eingehen werden. Nach dem diesjährigen Sieg des Schweizer Teams Alinghi obliegt ihm die Wahl des Veranstaltungsorts 2007. Als harte Konkurrenten gelten bislang Cádiz, Barcelona und Cascais. Nach den Vorteilen Palmas befragt, überlegt Enseñat nicht lange: Palma mit seiner hervorragenden Infrastruktur sei ideal, der Flughafen ganz in der Nähe, die vorherrschenden Winde stabil, das Klima mild und das Wasser in der Bucht seicht und ohne Strömungen.
In den nächsten Wochen erwarten Enseñat und sein Team eine Liste mit Anforderungen, die erfüllt werden müssen. Zudem will man noch im März zu Gesprächen nach Genf reisen. „Dann werden wir sehen, wo wir stehen”, sagt Enseñat.