Früher wurden die repräsentativen Tiere mit dem langen Hals und der wilden Mähne als Gastgeschenk den Königen überreicht. Heute begnügen sich die wenigsten Monarchen mit nur einer Pferdestärke. Dennoch, Andalusier sind begehrt und erfreuen sich europaweit wachsender Beliebtheit. Die beste Auswahl dieser kompakten Reitpferde hat man aber nicht etwa in Südspanien, sondern auf Mallorca, da ist sich Pferdevermittler Herbert Fischer-Quintus ganz sicher.
Seit sich der 65-Jährige aus dem bayerischen Moosach vor 15 Jahren ein Ferienhaus in Artá kaufte, hat er enge Kontakte zu den hiesigen Gestüten. Rund 20 Züchter haben sich auf Mallorca der „Pura Raza Española” (PER), auf deutsch der „reinen spanischen Rasse, verschrieben. Sechs der größten sind seit vielen Jahren in dem Verband „Equus Balearic” zusammengeschlossen. Darunter so renommierte Gestüte wie das von Samuel Vilaire bei Alcúdia, das zu den fünf besten Andalusierzuchten der Welt gerechnet wird und „Ses Planes” im Gemeindegebiet von Esporles.
Das Herz von Marieta Salas schlägt für Pferde, und es schlägt laut. Salas, die als Gattin des georgischen Prinzen Zourab Tchkotoua auch den Titel Prinzessin trägt, ist Züchterin aus Leidenschaft. Auf ihrem 120 Hektar großen Anwesen „Ses Planes” grasen rund 100 Pferde unter Kiefern oder auf den üppigen Wiesen des Anwesens. Je zur Hälfte Araber und Andalusier. „Pferde sind sehr gesellige Tiere mit einem ausgeprägten Sozialverhalten, sie mögen keine Ställe”, erklärt die Prinzessin ihre Philosophie. Das Klima auf Mallorca sei ideal für die Haltung der Tiere im Freien, den Trächtigkeitsverlauf und die Entwicklung der Fohlen. Nicht zu heiß, nicht zu kalt und viel Sonne.
Pferdekauf ist absolute Vertrauenssache, da sind sich Herbert Fischer-Quintus und Marieta Salas einig. „Ein guter Ruf ist schwer zu bekommen und schnell zu verlieren”, so die Prinzessin, die sich seit 38 Jahren der Pferdezucht widmet.
Aber ein Zusammenschluss, das weiß auch die Prinzessin, bringt Vorteile. Den Züchtern, und den Kunden auch. Durch die Vereinigung „Equus Balearic” können die Kosten für die einzelnen Gestüte gesenkt, Spitzen-Deckhengste angeschafft und gemeinsame Infrastruktur genutzt werden. Zusammen verfügt man über 80 Zuchtstuten. Den Kunden, so Fischer-Quintus, steht im Gegenzug ein breites Angebot an guten bis erstklassigen Tieren zur Auswahl. „Ich war noch nie mit einem Interessenten hier, der nicht gekauft hat.” Das Preisniveau der Pferde sei weder niedrig noch überteuert. Für um die 15.000 Euro, so Fischer-Quintus, bekomme man ein hervorragendes Rasse-Pferd.
Vor allem Menschen, die ein bequem zu reitendes Pferd suchen, seien von dem angenehmen, gelassenem Temperament und dem fast „quadratischen Körperbau” der Andalusier angetan. Dressurreiter schwören weltweit auf die Rasse, deren Ursprünge sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen lassen.
Andalusier, so Fischer-Quintus, sind Spätentwickler und erst mit sechs bis sieben Jahren ausgewachsen. „In den ersten Jahren sind das noch hässliche Entlein, aber dann...”, gerät der passionierte Pferdeliebhaber ins Schwärmen. www.equusbalearic.com