Nicht ein Schuss von Real Mallorca hätte am Sonntag im Tor landen können. Die – ganz wenigen – Versuche beim Auswärtsspiel in Alavés gingen nämlich allesamt vorbei. Dennoch konnte Trainer Gregorio Manzano ein zufriedenes Fazit ziehen: „Wir haben einen wertvollen Punkt geholt.”
Es war ein Duell Armut gegen Trostlos. Die 13.725 Zuschauer im Stadion Mendizarroza in Vitoria langweilten sich zu Tode, unternahmen aber nichts, um ihre Mannschaft anzutreiben. Mallorca konzentrierte sich aufs Zerstören, was gegen die Basken nicht schwerfiel.
Die Hintermannschaft um die Innenverteidiger Fernando Niño und Féderico Lussenhoff stand gut, die wenigen Möglichkeiten für Alavés waren sichere Beute von Torwart Leo Franco. Mallorcas Offensive war ebenso wie der verletzte Spielmacher Ibagaza auf dem Platz. Samuel Eto'o bemühte sich redlich, Kollege Walter Pandiani, Mallorcas erfolgreichster Torschütze und eher ein Strafraumstürmer, wartete vergeblich auf Zuspiele.
So sei über diese miese Karikatur eines Fußballspiels der Mantel des Schweigens gehüllt. Am Sonntag gegen Racing Santander vor heimischem Publikum kann es so langweilig gar nicht werden (Anpfiff 17 Uhr, Stadion Son Moix in Palma). Zu Hause heißt die Aufgabe nämlich nicht nur Tore verhindern, sondern auch Tore schießen. Der 10. Tabellenrang ist nämlich nur ganze sechs Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt, noch können sich die Inselkicker nicht sicher fühlen.
Ein Heimspiel verloren, ein Riss im Auswärtsbeton, schon ist man wieder mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt. Sollten am Wochenende drei Punkte herausspringen, könnte sich Mallorca möglicherweise noch einmal in Richtung Uefa-Cup-Ränge orientieren.
Andere Sorgen hat der Schatzmeister. Bis zum Ende der Saison müssen zwölf Millionen Euro her, sonst droht die Zahlungsunfähigkeit. Zurzeit wird deswegen mit Kapitalgesellschaften verhandelt, die die Ablösesumme aus dem Verkauf von Albert Luque, die als langjährige Ratenzahlung vereinbart worden war, auf einen Schlag übernehmen.