Etliche der Sicherheitsmängel am Sóller-Tunnel, die der spanische Automobilclub RACE vergangene Woche veröffentlichte, sollen innerhalb den nächsten sechs Monate behoben werden. Darauf einigten sich am Mittwoch Vertreter des Inselrats und des Konzessionärs. Die Kosten von 360.000 Euro trägt die öffentliche Verwaltung.
Der Maßnahmen-Katalog sieht vier einschneidende Verbesserungen vor: Bereits beschlosse Sache war die Installation eines kameragesteuerten Überwachungssystems. Hinzu kommen jetzt elektronische Zufahrtsbarrieren und Lautsprecher sowie eine bessere Ausschilderung.
Schon lange im Gespräch sind Verbindungsgänge zum parallel verlaufenden Eisenbahntunnel. In Notfällen könnten Autofahrer durch diese evakuiert werden. Allerdings werden die Kosten für solche Fluchtwege auf rund vier Millionen Euro geschätzt. Beide Seiten verständigten sich am Mittwoch darauf, eine Projektstudie in Auftrag zu geben.
Jesús Duque, Verwaltungsratvorsitzender des Konzessionärs, sieht seinen Tunnel derweil als indirektes Opfer der Brandkatastrophen im Montblanc– und Sant-Gotthardt-Tunnel. Die von RACE durchgeführten Tests, so Duque, hätten sich an den aktualisierten Sicherheitsstandards orientiert. Diese seien nach den Tunnelbränden 1999 und 2001 eingeführt worden. Der Sóller-Tunnel sei aber 1997 eröffnet worden und habe „damals allen Sicherheitsanforderungen entsprochen”.