Wir haben ja fast schon deutsche Verhältnisse: Auf Mallorca wird gejammert, was das Zeug hält. Über den Touristenschwund, über die Regierung, über die hohen Preise ...
Aber mitten in diesen Stimmungsabschwung platzen überraschend positive Nachrichten, und das gleich im Dutzend. Vor allem private Unternehmen investieren in den Standort Mallorca. Es sind Investitionen, die nicht nur die Bauunternehmer erfreuen, sondern die Insel interessanter machen: Aquarium und Reptilienzoo, Kinocenter und Gastrospektakel, Superdisco und Bäderlandschaften. Mallorca wird um einige Attraktionen reicher.
Sicher kann man darüber streiten, ob Mega-Kinos mit Fast-Food-Meilen wirklich eine kulturelle Bereicherung sind, ob Mallorca ein Terrarium benötigt. Aber diese Auseinandersetzung sollten wir dem Markt überlassen. Wichtig ist, dass das Freizeitangebot steigt, vor allem für die Urlauber. Es ist nun mal abzusehen, dass Strand und Sonne alleine die Massen nicht mehr anziehen werden. Und machen wir uns nichts vor: Mit Hochkultur oder Golfplätzen kann es nicht gelingen, die Hotel-Kapazitäten dieser Insel auszulasten und die Gehaltskonten ihrer Bewohner aufzufüllen.
Wenn Mallorca jedoch den Ruf gewinnt, neben Top-Playas noch andere Top-Attraktionen zu bieten, wird das die „Destination” Mallorca im härter werdenen Tourismusgeschäft stärken. Am Beispiel Valencia mit seinem spektakulären Wissenschaftsmuseum und dem neuen Aquarium können wir sehen, dass das Konzept aufgeht. Man spricht über Valencia – und man geht hin.
Ein gute Nachricht sind die Investitionen von privater Seite auch deshalb, weil sie aller Welt zeigen, dass das Vertrauen in den Standort Mallorca ungebrochen ist. Trotz des eisigen Windes, der Investoren angesicht der politischen Konstellation ins Gesicht bläst. Gäbe es mehr rechtliche Sicherheit und mehr Unterstützung von politischer Seite, die Liste der Investitionen wäre wohl noch um einiges länger. Denken wir nur an den Freizeitpark dänischer Geldgeber, der so unelegant vom Planungstisch gefegt wurde. Hoffentlich wird wenigstens das Aquarium in Palma ein „Hammer”, wir wünschen den Planern Mut zum großen Wurf.
Mallorca hat allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Das Jammern überlassen wir wieder Deutschland.