Kaum in Betrieb und schon umstritten. Die neue Eisenbahnlinie Palma-Manacor soll nach dem Willen der balearischen Transportministerin Mabel Cabrer und dem Chef der Eisenbahngesellschaft, Rafel Pons, weniger oft fahren. 95 Prozent der Züge haben Verspätung, knapp drei Prozent der Verbindungen fallen ganz aus, so das Resümee.
Es sei praktisch nicht möglich, die von der vorigen Regierung ausgerechnete Fahrzeit einzuhalten, erklärte Cabrer. Der aktuelle Fahrplan basiere auf realitätsfernen Simulatorversuchen. Die Strecke Palma-Manacor könne nicht unter einer Stunde und zehn Minuten bewältigt werden. Um die Fahrt auf die versprochene Stunde zu reduzieren, müssten einige Kurven entschärft und die Bahnübergänge modernisiert werden. Dies erfordere eine Investition von mindestens 42 Millionen Euro. Nur durch eine Reduzierung der Verbindungen, da sind sich Balearenregierung und Eisenbahngesellschaft einig, könne ein maximaler Service und Pünktlichkeit geboten werden.
Zahlreiche Fahrgäste haben bereits eine Reduzierung der Verbindungen kritisiert. Sie befürchten, dass sich die Zuglinie in ein Transportmittel zweiter Wahl verwandeln könnte und mittelfristig ganz verschwinde. Sie forderten die Regierung auf, mehr Züge und mehr Personal zur Verfügung zu stellen.
Die neue Linie wurde zwei Wochen vor der Balearen-Wahl in Betrieb genommen und hat 33'5 Millionen Euro gekostet.