„Schockiert” zeigte sich Marion Hammerl, Vorsitzende des Global Nature Fund, bei einem Mallorca-Besuch über die umstrittenen Pläne zum Bau eines Polofeldes in Campos: Das Projekt grenze an ein wichtiges Vogelschutzgebiet. Die in Deutschland beheimatete Stiftung, die sich dem Schutz von Seen und Feuchtgebieten in bislang 30 Ländern verschrieben hat, will sich nun mit dem balearischen Naturschutzbund GOB verbünden, um das Feuchtgebiet „Es Salobrar” vor Schaden zu bewahren.
Die negativen Auswirkungen einer Urbanisation für 2000 Menschen in direkter Nachbarschaft zum Vogelparadies und zum Naturstrand Es Trenc liegen für Marion Hammerl auf der Hand. Allerdings sieht sie auch die berechtigten wirtschaftlichen Interessen der Gemeinde Campos: Es sei verständlich, dass ein Ort, der seinen Naturraum für den Tourismus zur Verfügung stellt, auch davon profitieren will. „Aber die Versiegelung von Land kann nicht die Lösung sein. Es müssen andere Kompensationsmöglichkeiten gefunden werden.”
Mit dieser Haltung liegt sie voll auf der Linie des GOB. Mitarbeiter Jaume Perelló erinnert daran, dass die Ökosteuer, deren Abschaffung eine der Wahlversprechungen der PP war, für solche Zwecke eingerichtet worden war. „Aber auch ohne Ökosteuer gibt es dafür Lösungen.”
Durch die Einbindung von „Es Salobrar” und GOB in das weltweite Netzwerk des Global Nature Funds „holen wir das Problem aus der lokalen Ebene heraus und schaffen internationale Aufmerksamkeit”, so Marion Hammerl.
Der GOB begrüßt die Mitarbeit der deutschen Stiftung. Auch auf der Insel wolle man sich „öffnen”, so Jaume Perelló. Derzeit bemühe man sich um einen freiwilligen deutschen Helfer, der aus Mitteln der EU finanziert werden soll. Dieser Helfer soll sich um deutsche Besucher im neuen GOB-Zentrum kümmern, er könnte Vorträge in den Hotels und Führungen anbieten. Gerald Hau, Mitarbeiter des Global Nature Funds, will sich in den kommenden Wochen um die Vermittlung zwischen GOB und deutschen Residenten kümmern. (ele)