Gerade mal sieben Prozent der Autos, die täglich durch die Innenstadt Palmas rollen, werden für Einkäufe genutzt. Das geht aus einer von der Stadt Palma in Auftrag gegebenen Studie hervor, die Verkehrsstadtrat Álvaro Gijón am Montag vorstellte.
Die Stadtverwaltung werde den Ausbau der Fußgängerbereiche weiter vorantreiben, sagte Gijón. Davon profitierten nicht nur Passanten, sondern in großem Maße auch die Händler. „In verkehrsberuhigten Zonen liegen die Umsätze deutlich höher.” Gijón reagierte damit auf Kritik von Seiten der Händler. Pau Bellifante, Präsident des Verbandes Afedeco, hatte sich Tage zuvor vehement gegen weitere Fußgängerbereiche und eine Erhöhung der Parkgebühren (ORA) ausgesprochen.
Im Gegenzug bemängelte Stadtrat Gijón bei den Mittelständlern, das Verkehrsaufkommen fälschlicherweise mit Umsatzzahlen zu verbinden. „Viele Fahrzeuge stehen längst nicht hohe Umsätze.” Gleichzeitig äußerte Gijón Zweifel darüber, ob sich der Einzelhandel im Zentrum Palmas ausreichend modernisiert und auf das veränderte Verbraucherverhalten umgestellt hat.
Abschließend schlug Stadtrat Gijón versöhnliche Töne an. Keine verkehrspolitische Entscheidung, die das Zentrum Palmas betrifft, werde ohne vorherige Konsultierung verschiedener Interessenverbände getroffen, sagte er. Die eingeleitete Verkehrsberuhigung werde man fortsetzen. Gijón erinnerte daran, dass im Altstadtbereich in den vergangenen vier Jahren 2500 Tiefgaragenparkplätze entstanden sind. „Darüber kann sich der Einzelhandel nicht beklagen.”