Von dem Vorhaben, die Playa de Palma zu modernisieren und zu verschönern (siehe MM 47/2003), sind die ersten Details bekannt geworden. Am Montag wurde in Palma ein Vorprojekt („Masterplan”) präsentiert. Danach sollen die Arbeiten ein Investitionsvolumen von etwa einer Milliarde Euro haben und zehn bis fünfzehn Jahre dauern. Bei der Vorstellung dabei waren der spanische Staatssekretär für Tourismus, Francisco Utrera, gemeinsam mit dem balearischen Tourismusminister Joan Flaquer, seinen Staatssekretären Josep Aloy und Eduardo Gamero sowie die Bürgermeister Catalina Cirer (Palma) und Lluc Tomàs (Llucmajor).
Gemäß Masterplan soll die Playa zwischen Can Pastilla auf der östlichen und bis jenseits des Club Náutico in Arenal auf der westlichen Seite modernisiert werden. Vorgesehen ist der Bau eines Boulevards in zweiter Linie, der in Ringform den Verkehr aufnehmen soll, und eine Straßenbahn, die eine Haltestelle am Flughafen Son Sant Joan haben wird. Laut Josep Aloy entstehen mehrere große Grünflächen. Geplant sind auch der Bau eines Radweges sowie mehrerer Parkhäuser. Der Kern von Alt-Arenal, der unschönste Teil der Playa, wird mit einem Spezialplan erneuert.
45 Hektar will man zur Verfügung stellen, um neue Hotels und Häuser zu bauen, die anderswo abgerissen werden sollen. Das schlüge zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen werden massiv zugebaute Zonen entkernt, zum anderen entsprechen die Neubauten den heutigen Markterfordernissen, sowohl für Hotels als auch für Wohnraum. Dazu kommen Flächen für „große Infrastruktureinrichtungen”. Alles soll von einem Grüngürtel von etwa einer Million Quadratmetern umschmiegt werden. Darin sind zwei Golfplätze geplant, von denen einer im Besitz der öffentlichen Hand bleibt.
Weltbekannte Architekten sollen an der Playa mindestens zwei „einzigartige Gebäude” gestalten. In einem könnte ein Aquarium zu Hause sein, dafür stehen 55.000 Quadratmeter direkt neben dem Balneario 7 bereit.
Laut Flächennutzungsplan werden in Arenal 2618 Hotelbetten von fast 10.000 verschwinden. Wie Jordi Cabrer, Präsident des Hotelverbandes Playa de Palma, erklärt, müsse jetzt „Block für Block” analysiert werden, welche Herbergen und Wohnhäuser abgerissen werden. Es gehe darum, die 5000 Arbeitsplätze zu sichern. Seiner Auffassung nach wird es „einige Hoteliers” interessieren, mit ihrem Etablissement umzuziehen, andere dagegen nicht.
Das Rathaus von Palma hat unterdessen einen Strategieplan ausgearbeitet, wie der Tourismus in der Stadt gefördert werden kann. Wie Dezernentin Francisca Benàssar mitteilt, will man insbesondere auf Geschäftsreisen, Kultur und Sport setzen, gleichzeitig soll das Angebot für Strandurlaub verbessert werden.
Die Stadt will auch mit der konkreten Umsetzung des Masterplans beginnen. 2004 beginnt der Bau der ersten 1'2 Kilometer des Boulevards, und zwar in Can Pastilla.