Niki Lauda liebt hohe Geschwindigkeiten. Als dreifacher Formel-1-Weltmeister hat er das unter Beweis gestellt, jetzt wieder als Geschäftsmann. „In einem Affentempo” hat Lauda nach eigener Aussage seine neue Airline aus dem Boden gestampft. Am 28. November hat er die österreichische Tochtergesellschaft der insolventen Aero Lloyd übernommen, seit Anfang Dezember fliegt er mit zwei Maschinen Urlauber von Wien und Salzburg auf die Kanaren, Madeira und nach Ägypten. Vergangenen Freitag ist er mit der Air Berlin eine Kooperation eingegangen, „die erste Low-Cost-Allianz, die es gibt”, wie er gegenüber MM betont. Am 1. Februar startet der erste Jet von Wien nach Palma, zunächst einmal wöchentlich jeden Sonntag.
Nach der Vereinbarung mit Air Berlin steigt die Zahl der Verbindungen mit der Sommersaison auf sechs. In Palma werden sie in die nachmittäglichen Umsteigeverbindungen der Air Berlin eingebunden.
Mallorca hat für den Österreicher eine besondere Bedeutung, „weil es eines der wichtigsten Ziele für österreichische Touristen ist. Und zwar ganzjährig, nicht nur im Sommer”. Air-Berlin-Chef Joachim Hunold freut sich, weil „die Aufnahme von Strecken von Wien aus, beispielsweise nach Mallorca, bisher an der Verfügbarkeit von Maschinen und Personal gescheitert” war.
Das mit Air-Berlin-Chef Joachim Hunold vereinbarte „vorrangige” strategische Ziel, neben dem österreichischen auch den osteuropäischen Markt zu erschließen, bezieht ausdrücklich Mallorca mit ein.
Im Zuge der Allianz hat sich die Air Berlin Gmbh & Co. Luftverkehrs KG mit 24 Prozent an der N.L. Luftfahrt GmbH beteiligt. Neben dem aufeinander abgestimmten Flugbetrieb auf den Mallorca-Strecken gibt es schon ab dem 16. Februar eine Code-Share-Verbindung zwischen Düsseldorf und Wien.
Außerdem teilen sich Niki und Air Berlin den Vertrieb und die Logistik. Auf Mallorcas Flughafen Son Sant Joan kümmert sich die bestehende Infrastruktur von Air Berlin um die österreichische Beteiligung. Für Niki-Kunden heißt das, dass sie über die hiesige Service-Nummer und am Flughafen-Büro Flüge buchen und rückbestätigen können. Im Internet führen seit diesem Freitag die Wege zu Niki und Air Berlin über wwww.airberlin.com und www.flyniki.com. Das Ticket gibt es ab 29 Euro für die einfache Strecke. „Um als Low-Cost-Carrier zu funktionieren”, erwartet Niki Lauda in den nächsten Jahren ein Wachstum der Flotte auf „acht bis neun Maschinen”. Zur Kostenersparnis – und aus Spaß am Fliegen – setzt sich der Chef selbst ins Cockpit. „Ich habe meine Fluglizenz für Airbus erweitert”, erzählt er.
Er wird sich auch auf den Mallorca-Strecken einsetzen, schließlich besuchte er die Insel bisher regelmäßig: „Ich bin oft bei meinem Bruder Florian”, der auf Mallorca ein Haus besitzt. Außerdem ist der schnelle Lauda oft auf Ibiza, wo er ein Feriendomizil sein Eigen nennt.