Ein in Seenot geratenes Frachtschiff mit Chemikalien an Bord hat am vergangenen Mittwoch Alarm im Hafen von Port d'Alcúdia ausgelöst. Auf der „Lucia B” war bei stürmischer Überfahrt teilweise die Ladung verrutscht, ein Stahlbehälter mit 18 Tonnen Flüssig-Stickstoff ging über Bord. Das Gefäß liegt derzeit rund 30 Seemeilen vor Dragonera in 1500 Meter Tiefe auf dem Meeresgrund. Eine Gefahr für die Umwelt wurde von den Behörden ausgeschlossen. Stickstoff ist ein reaktionsträges, ungiftiges Gas.
Die „Lucia B” war am Montag von Tarragona mit Ziel Palma ausgelaufen. Stürmische Böen und Wogen schlugen gegen den Frachter, die Ladung geriet ins Rutschen. Das Schiff hatte unter anderem 18 Tonnen Stickstoff, 19 Tonnen flüssigen Sauerstoff, 17 Tonnen Kohlendioxid sowie Eisensulfate geladen. Einer der Behälter stürzte um und begrub zwei Wagen unter sich. Menschen wurden nicht verletzt. Aufgrund der Ereignisse änderte der Kapitän den Kurs und steuerte Alcúdia an. Dort wurde das Schiff entsprechend der vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen entladen. Für die Bevölkerung bestand nach Behördenangaben keine Gefahr.
Der stürmische Montag, der die „Lucia B” ins Schlingern brachte, hatte auch Auswirkung auf Mallorca: Drei Fährverbindungen mussten abgesagt werden. Nach einem Blitzeinschlag waren 1000 Haushalte in Palmanova etwa zwei Stunden ohne Strom. In Palma fielen innerhalb von zehn Minuten neun Liter Regen pro Quadratmeter.