Zwei deutsche Urlauberinnen sind am Donnerstagmorgen ihren schweren Verletzungen erlegen, die sie sich bei einem Verkehrsunfall am Mittwoch zugezogen hatten. Die 39-jährige Fahrerin war mit ihrer 74-jährigen Mutter auf der Straße Cala d'Or – Santanyi unterwegs, als sie, so Zeugenaussagen, plötzlich einem überholenden Geländewagen ausweichen mußte. Dabei überschlug sich ihr kleines Mietauto. Die Zahl der Verkehrstoten erhöht sich damit auf bereits 62 in diesem Jahr. Doppelt so viele wie in den Vergleichsmonaten des Vorjahres.
Mit einem größeren Polizeiaufgebot will Francisco Ruiz de Peralta, Chef der regionalen Verkehrsbehörde Tráfico, nun die Straßen auf den Inseln sicherer machen. Er begrüßte die Entscheidung der Zentralregierung, im kommenden Jahr in Spanien den Punkte-Katalog für Verkehrssünder einzuführen.
Peralta hat beim Delegierten der Madrider Zentralregierung die Aufstockung der Guardia Civil um 15 bis 20 Verkehrspolizisten in den Urlaubsmonaten beantragt. Im Sommer vervielfachen sich Verkehr und Unfälle.
Die geplante Einführung des Strafpunkte-Katalogs für Autofahrer in Spanien bezeichnete der Tráfico-Chef als „effektive Maßnahme”, um die Fahrer zu mehr Vorsicht zu bewegen. Diese Entscheidung war eine der ersten Maßnahmen nach Amtsantritt der Regierungsmannschaft von José Luis Rodríguez Zapatero. Sie verwies auf die Erfahrungen, die mit dem „Flensburger Katalog” in anderen Ländern schon seit Jahren gemacht werden.
In Spanien sterben jährlich rund 4000 Menschen im Straßenverkehr.