Josep Gramona, Urgroßvater der heutigen Generation der Gramonas, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer der Pioniere in Sachen Wein. Er schrieb einige Bücher über die Weinkultur in Katalunien, war Präsident der Taberneros von Barcelona und Mitbegründer der Zeitschrift „La Vid Catalana”. Durch seine Publikationen brachte er einer ganzen Generation von Winzern die Erkenntnisse der damals noch in den Kinderschuhen steckenden Önologie nahe.
Heute sind die Gramonas nicht nur mit hervorragenden Rot– und Weißweinen, sondern auch vor allem mit exzellenten Cavas auf dem Markt. Mit sorgfältiger Handarbeit und unter optimalen Hygiene–Bedingungen wird eine große Anzahl von unterschiedlichsten Weinen und Cavas erarbeitet. Besonders erwähnenswert ist meiner Meinung nach der Gramona Imperial Gran Reserva 2000 zum Preis von etwa 14 Euro.
Dieser elegante Cava reift mehr als drei Jahre und besteht etwa zur Hälfte aus Macabeu und Xarel.lo mit zusätzlichen zehn Prozent Chardonnay. Strohgelb in der Farbe, füllt er die Nase mit Aroma von Trockenfrüchten, Apfel, Blüten und Kräutern. Kräftig im Geschmack und doch weich zugleich, eignet er sich nicht nur als Aperitif, sondern auch durchaus als einziger Begleiter für ein Fisch–Menü.
Ein Brauch übrigens, der in der Cava–Region weit verbreitet ist. Dies bietet zusätzlich den großen Vorteil, dass man, anders als bei den üblicherweise hochprozentigen Rotweinen, wesentlich weniger Alkohol zu sich nimmt und die angenehm prickelnde Kohlensäure einen gewissen Erfrischungseffekt besitzt. Im Zusammenhang mit der heißen Jahreszeit könnte man beim Cava fast schon von einem Erfrischungsgetränk sprechen.
Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa del Vino in Manacor.