Wenn das Rohöl so teuer bleibt, wird der Aufschwung stecken bleiben. Darin sind sich alle Experten auf der Welt einig. Wenn das Rohöl noch teurer wird, droht gar eine Krise. Eine Urlaubsinsel wie Mallorca ist davon insofern besonders stark betroffen, als die Ferien nicht zu den Grundbedürfnissen der Menschen zählen. Wenn man sparen muss, spart man eben auch am Reisebudget.
Aber nach den Grundbedürfnissen, auf der Liste der nicht lebensnotwendigen Wünsche, steht der Urlaub nach wie vor ganz oben. Das ist auch kein Wunder. Denn wenn der Druck im Alltag wächst, wächst das Bedürfnis auszuspannen.
Zwar wird die Billig-Diskussion auch in der Tourismus-Branche geführt, auch auf Mallorca werden Rabatt-Schlachten geschlagen. Doch es kristallisiert sich bereits heraus, dass Ferien ein zu kostbares Gut sind, um mit ihnen herumzuexperimentieren. Ist ja logisch: Wenn die Billig-Bohrmaschine beim Kaffeeröster ein Fehlkauf war, kaufe ich halt eine neue. Nicht viel passiert. Wenn aber mein Billig-Urlaub eine Pleite war, ist die kostbare Freizeit für immer verloren.
Wenn die Preise für Benzin und Kerosin steigen, wird aller Voraussicht nach auch Mallorca unter rückläufigen Besucherzahlen leiden. Aber die Insel hat bereits jetzt ein deutliches Qualitätsimage, dass sie in der (möglichen) Krise noch weiter ausbauen kann gegenüber der Konkurrenz, die lediglich über den günstigen Preis verkauft. Motto: Wenn Sie schon Ferien machen, dann da, wo sie auch sicher sein können, dass sie gelingen.
Gleichzeitig hat jede Krise reinigende Kraft. Auch davon könnte Mallorca profitieren. Denn ohne jeden Zweifel gibt es Ballast in Form von unzeitgemäßen und teuren Gaststätten und Einzelhändlern, die lediglich der guten alten Zeit nachtrauern. Sollten die umso schneller verschwinden, könnten an ihrer Stelle junge und innovative Unternehmer das ohnehin schon gute Nebenangebot noch weiter verbessern.
So würde Mallorca aus einer möglichen Ölkrise gestärkt hervorgehen. Ganz wie in den 70ern und Anfang der 90er Jahre.