Von den nächsten 300 Tagen möchte ich 250 hier sein”, erklärte Pop-Produzent Dieter Bohlen Anfang März im MM-Gespräch. Damals hatte er sich gerade eine Wohnung mit Meerblick in Camp de Mar gekauft und mit dem Golfen begonnen. Jetzt sieht's anders aus.
Bohlen hat seine Wohnung am Mittwoch an den Schönheitschirurgen Werner Mang („Bodensee-Klinik”) verkauft. In der „Bild”-Zeitung (Donnerstagsausgabe) zieht Bohlen über die Insel her, von der er lange Jahre so schwärmte. Es sei hier zu heiß, zu stickig, zu teuer. Die „Abzockerei” nerve ihn, für das Essen müsse er zu viel löhnen, und dann sei es noch nicht einmal gut. Bohlen berichtet über Negativ-Erlebnisse mit einem Handwerker. Und ärgert sich, dass nicht alle „locker drauf” sind.
Merkwürdig mutet an, dass Bohlen diese Dinge erst jetzt aufgefallen sein wollen. Denn immerhin hatte er eigenen Angaben zufolge schon seit über 20 Jahre eine Insel-Bleibe gesucht und früher auch eine Ferienwohnung in Port d'Andratx gehabt. Insider munkeln, dass es einen anderen Grund für Bohlens Abschied gibt: Lebensgefährtin Estefania soll ein Techtelmechtel mit dem Promi-Wirt Pino Persico („Campino”) aus Camp de Mar gehabt haben. Deutsche Boulevard-Illustrierten berichteten darüber vor einigen Wochen.
Persico wollte sich auf MM-Anfrage zu dem Thema nicht äußern.
Dieter Bohlen war am Donnerstag nicht zu erreichen. Man vermutet
jedoch in Mallorcas Südwesten: „Er will wohl seine Beziehung retten
und sieht das als letzten Ausweg.” Von den „Freunden”, die Bohlen
in den letzten Monaten auf Mallorca gewonnen hat, wird ihm kaum
einer eine Träne nachweinen.
Überrascht nimmt man zur Kenntnis, dass ihm Mallorca zu teuer sei. „Das ist echt zum Lachen”, meint ein Insider. „Der ist doch überall auf lau gegangen oder hat maximal die Hälfte bezahlt. Der ist von Geiz zerfressen.” Mancher nennt die Werbe-Ikone deswegen schon spöttisch „Mister 50 Prozent”.
„Das Essen ist teilweise doppelt so teuer wie in Deutschland und leider nicht mal halb so gut”, zitiert „Bild” Bohlen. Dass er und seine Estefania im fast täglich besuchten Stammlokal „Pavarotti” (Port d'Andratx) für Nudeln „all'arrabiata” und andere Genüsse meistens gar nichts bezahlt haben, vergaß er wohl. Nur wenn Bohlen mit einer größeren Gruppe kam, so erzählt man sich, sei ein lächerlich geringer Betrag kassiert worden. Zum Beispiel 70 Euro für sieben Personen.
Bohlen spielte in Camp de Mar gratis Golf, frühstückte im Dorint-Hotel zum halben Preis. Und wenn er mal keine Vergünstigungen bekam, verhandelte er hart. So soll ihm in Camp de Mar selbst auf Strandliegen 50 Prozent Rabatt eingeräumt worden sein.
Der in „Bild” gescholtene Handwerker habe nach mehreren Arbeitstagen mal etwas Geld sehen wollen. Doch Bohlen wollte offenbar ein paar Euro sparen und vereinbarte statt Barem Bezahlung in Sachwerten. Es gab ein Handy, was der 50-Jährige von seinem Werbepartner „O 2” bekommen hatte. Eine ihm gratis zur Verfügung gestellte „Sunseeker”-Yacht habe Bohlen in einem erbärmlichen Zustand zurückgegeben. Manchmal habe er ein Schlauchboot bevorzugt, weil ihm der Sprit zu teuer gewesen sei.
Bohlen kassierte als Autor und Produzent von etlichen Hits Millionen, woraus er auch keinen Hehl macht. Dennoch ist seine Seelenverwandschaft mit Dagobert Duck seit langem bekannt. In dem Anti-Bohlen-Buch „Stupid, dieser Dieter” schrieb Konkurrent Frank Farian: „Einer, der alles bei sich behält und zudem noch lieber seine Exkremente isst, als sie unter sich zu lassen, dies ist die Grundfigur des Geizes. Bohlens Geiz ist solcher Art. Er ist unter denen, die sich früher seine Freunde nannten, sprichwörtlich geworden. Der Geizige kennt nur eine Sorge, das ist die für sich selber.”
Mallorcas Neu-Bewohner Werner Mang interessiert die ganze Diskussion nicht. „Ich habe mich in Camp de Mar verliebt”, freut er sich gegenüber MM. Und offenbar hatte es der Pop-Produzent verdammt eilig, wegzukommen. Denn Bohlen hat nicht, wie sonst seine Art, tagelang um ein paar Euro gefeilscht.