Es grenzt an ein Wunder. Niemand hätte gedacht, dass Pedro Nadal
Cebey diesen Tauchgang überleben würde. Am wenigsten er selbst.
Am Dienstag startete der 34-jährige Mann aus Sant Llorenç mit
seinem etwa gleichaltrigen Freund, dem Ortspolizisten Marco Antonio
Moreno, zu einem
Tauchausflug. Gemeinsam wollten sie eine Unterwasserhöhle nahe der
Cala Agulla bei Capdepera erkunden.
Ein Unterfangen, das Marco Moreno mit dem Leben bezahlte. Ihm ging
inmitten eines 150 Meter langen, aber nur rund einen Meter hohen
Höhlengangs die Luft aus.
Auch Pedro Nadal hatte keine Luft mehr in den Flaschen. Er
folgte dem Schlauch, da der Rückweg durch seinen toten Kameraden
blockiert war.
Am Ende der Röhre traf er dann auf eine Steigung, die zu einer
kleinen Kuppe führte, die wie eine Glocke über einem schmalen
Vorsprung hing.
Da das obere Ende dieser kleinen Höhle nicht mit Wasser gefüllt
war, sondern mit Luft, erhöhten sich die Überlebenschancen des
Sportlers erheblich. Alles hing jetzt davon ab, dass ihn die
Rettungsmannschaft finden würde, bevor das bisschen Höhlenluft
verbraucht war.
Bereits am Dienstag wurde bei den Tauchern der Guardia Civil Großalarm ausgelöst. Aber den Rettern gelang es zunächst nur, den Leichnam des Ertrunkenen zu bergen. Pedro Nadal wurde auf grund der langen Zeit unter Wasser keine Überlebenschance eingeräumt.
Eigentlich zog das Rettungsteam am Mittwoch nur noch los, um einen weiteren Kadaver zu bergen. Bei der Suche entdeckte einer der Polizeitaucher den entscheidenden Abzweig. Kurz bevor Pedro Nadal die Höhlenluft ausging, wurde er gerettet.