All-inclusive soll auf den Balearen gesetzlich geregelt werden.
Wie Ministerpräsident Jaume Matas (PP) anlässlich seines Besuchs
bei der Tourismusmesse World Travel Market in London am Mittwoch
ankündigte, will er „einen gemeinsamen Sozialpakt”, um die
All-inclusive-Hotels zu kontrollieren. Ziel der Initiative sei
sicherzustellen, dass die Qualität des Angebots in den Herbergen
der gebuchten Leistung entspreche. „Diese Verpflegungsart wird
immer beliebter und muss reguliert werden”, so Matas, der die
Erklärung in Großbritannien abgab, weil All-inclusive in diesem für
die Balearen so wichtigen Quellmarkt besonders stark gewachsen ist.
Gegen All-inclusive wenden sich besonders Gastronomen, die
Umsatzeinbußen befürchten. Hoteliers wiederum geben an, sich der
Nachfrage nicht verschließen zu können.
Über die abgelaufene Sommersaison 2004 urteilte Matas, dass sich
der 2003 begonnene Aufschwung fortgesetzt habe. Bis 30. September
seien die Gästezahlen auf den Balearen um 1'8 Prozent im Plus
gewesen. Im Schnitt habe man pro Besucher 84'75 Euro eingenommen,
im Jahr zuvor waren es lediglich 76'16 Euro. Die Gesamteinnahmen
durch Hotelübernachtungen seien von 86'3 auf 94'7 Millionen Euro
gestiegen.
Mit Blick in die Zukunft zeigte sich der Ministerpräsident
vorsichtig optimistisch. „Wegen der schwierigen Wirtschaftslage,
der Stärke des Euro und den steigenden Ölpreisen müssen wir immer
flexibler agieren”, so Matas. Er erwarte für 2005 einen stabilen
britischen Markt, eine Verbesserung der deutschen Wirtschaft sowie
mittelfristig keine weiteren Ölpreiserhöhungen.
Auf der Messe wurde außerdem das Projekt der „Tarjeta Verde” (Grüne
Karte) bestätigt. Wie der balearische Tourismusminister Joan
Flaquer erklärte, sollen mit der Karte Einnahmen für einen
Umweltfonds generiert werden; Urlauber können mit ihr verschiedene
Sehenswürdigkeiten und Naturparks besichtigen.
In den nächsten Wochen und Monaten soll das Vorhaben auch den Reiseveranstaltern in Deutschland vorgestellt werden.