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TOURISMUS

Es geht weiter bergauf

Radurlaub bleibt im Trend. Besonders gut laufen Anbieter, die sich auf Nischen in der Nische spezialisieren

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Der Boom geht weiter, Mallorca bleibt für Radtouristen das Eldorado. Nach Schätzungen des balearischen Tourismusministeriums werden auch 2005 etwa 100.000 Touristen auf die Insel reisen.

Pionier Max Hürzeler ist mit Abstand Marktführer. Der Schweizer bringt etwa 20.000 Gäste auf die Insel. Wie der ehemalige Steher-Weltmeister gegenüber dieser Zeitung erklärt, ist es nach Minus-Zahlen 2002 und 2003 bereits vergangenes Jahr wieder nach oben gegangen, 2005 erwartet er erneut Zuwächse. Neu im Programm hat er das Hotel Barceló Pueblo Park an der Playa de Palma. Von dort aus sind die neuen Radwege im Inselinneren ausgezeichnet zu erreichen, begründet er die Expansion.

Ansonsten hat der 50jährige seinen Austieg vorbereitet. Mit Marcel Iseli und Walter Güntensperger hat er zwei Teilhaber im Boot. In diesem Jahr hält Hürzeler noch die operativen Zügel in der Hand, ab 2006 ist sein Ausstieg möglich. Die Neuen verfügen über reichlich Erfahrung: Iseli, Vorsitzender der FDP im Bezirk Zurzach und Kandidat für den Nationalrat, organisiert unter der Marke Iseli-Radsport Fernfahrten; Güntensperger ist noch bis Ende Juni CEO des Schweizer Urlaubsmultis Hotelplan. Hürzeler begründet seinen wahrscheinlichen Rückzug persönlich. Sein Sohn ist jetzt sechs, er möchte mehr Zeit mit dem Filius in seiner Heimat verbringen, nicht mehr mehrere Monate im Jahr an der Spitze seines Unternehmens.

Im Windschatten von Hürzeler haben sich einige Mitbewerber lukrative Nischen geschaffen. Philipp's Bike Team etwa hat den Südwesten Mallorcas für die Radtouristen erschlossen. Mit dem Anspruch, nur das Beste zu bieten – ob Material, Service oder persönliche Betreuung – hat sich Inhaber Philipp Egli eine Zielgruppe ausgesucht, die bereit ist, mehr Geld auszugeben. So hat er die nach eigenen Angaben exklusivsten Mieträder Mallorcas im Angebot, Merida Theorema mit Carbon-Rahmen.

Egli verzeichnet seit der Gründung vor fünf Jahren kontinuierliche Steigerungen und wäre zufrieden, wenn dieses Jahr so erfolgreich wäre wie 2004. Der ebenfalls auf Rennradler spezialisierte Geschwindigkeits-Weltrekordler Fred Rompelberg (Playa de Palma) hofft auf einen Zuwachs, hat mit dem Grupotel Playa Suites & Spa ein neues Hotel im Angebot.
Wie alle Anbieter im mittleren Preissegment muss er gegen den Trend zur Individualisierung kämpfen. Das Problem hat Heiko Feldberg nicht. Mit seinem Mallorca-Biking in Ca'n Picafort setzt er vor allem auf Mountain-Biking. Das lässt sich abseits der asphaltierten Straßen nur mit einem guten Führer machen, weil man ohne Ortskenntnis leicht auf Privatgelände gerät. Er hat sein Geschäft im vorigen Jahr vervielfacht, auch weil er als einziger Anbieter ganzjährig geöffnet hat. Das wachsende Interesse am Mountain-Biking bestätigt Marcus Derjung von M-Bike in Cala Rajada. Mittlerweile haben er und seine Frau Jessica zwei feste Angestellte, 2004 hatten sie mehr als 500 Touren-Gäste.

Auf Nischen in der Nische haben sich Anbieter wie Velomar spezialisiert, die einwöchige Inselrundfahrten durchführen. Oder das XXL-Team von Bernhard Bock, das Leserreisen veranstaltet. „Wir sind zwar auf dem ersten Blick die teuersten”, erklärt er, „dafür ist bei uns aber alles im Preis inbegriffen”. So legt er wert auf die Feststellung, dass sein Aushängeschild, Olympiasieger Jens Fieder, auch während der gesamten vier Wochen im März anwesend ist, während derer das Angebot läuft.

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