Neun Tage nach dem Mord an dem deutschen Schiffseigner Gerth
Wilhelm Möller in Port d'Andratx geht die Polizei davon aus, dass
dessen ehemalige Lebensgefährtin Sylvia S. die Bluttat vorsätzlich
verübt hat. Zu dieser Überzeugung gelangten die Ermittler nach
Auswertung aller Spuren sowie der Rekonstruktion des Tathergangs.
Das Motiv sei Eifersucht gewesen.
Gegen Sylvia S. wurde unterdessen Haftbefehl erlassen. Die
55jährige Frau erklärte gegenüber der Polizei, sich an nichts
erinnern zu können. Sylvia S. war am vergangenen Mittwoch mit
lebensbedrohlichen Verletzungen an Bord des Zweimasters „Sy
Kandahar” gefunden worden. Die Frau wurde auf der Intensivstation
der Son-Dureta-Klinik behandelt, wo sie sich soweit erholte, dass
sie unter polizeilicher Bewachung auf Station verlegt werden
konnte. Die Tatverdächtige sollte noch von einem Psychiater
untersucht werden. Danach entscheidet die Ermittlungsrichterin,
wann die Frau ins Gefängnis überstellt wird.
Gerth Möller und Sylvia S. waren zwölf Jahre ein Paar. Vor fünf Monaten kam es zur Trennung. Nach der Obduktion des Leichnams geht die Polizei davon aus, dass Sylvia S. ihren Ex-Freund am späten Dienstag abend vergangener Woche tötete. Sie schlug, so die Ermittlungen, dem im Bett liegenden Mann mit einem schweren Gegenstand den Schädel ein. Die Verletzung war tödlich. Die Tatwaffe wurde später von Polizeitauchern im Hafenwasser unweit des Bootes gefunden. Anschließend durchtrennte die Frau dem Toten mit einem Stilett die Kehle. Danach fügte sie sich in suizidaler Absicht Schnittverletzungen an Hals und Pulsadern zu.
Freunde des Getöteten hielten am vergangenen Freitag einen Gedenkgottesdienst in Port d'Andratx ab, zu dem über 40 Trauernde erschienen. „Man realisiert erst so allmählich, dass Gerth nicht mehr unter uns ist”, sagte ein Freund des Opfers.