Aus einer kleinen ruinösen Finca im Jahre 1918 hat sich mit der Zeit eine riesige Kellerei entwickelt, mit knapp 2500 Hektar Rebfläche in ihrem Besitz. Es entstand der größte Wein– erzeuger Spaniens, der sich in Händen einer Familie befindet. Raimat, inzwischen europaweit bekannt, ist heute nicht nur verantwortlich für mehr als 20 Produkte von Wein bis Cava mit insgesamt sechs Millionen abgefüllten Flaschen, sondern auch ein modernes Forschungszentrum in puncto Weinherstellung und Önologie.
Zugegeben, man muss nicht lange suchen, um die Produkte von Raimat zu entdecken. Jeder große Supermarkt führt zumindest einen Teil des Sortiments in seinem Angebot. Angesichts der Menge des Angebots ist der Verkauf und die Vermarktung nicht anders zu organisieren. Umso erstaunlicher, dass so gut wie alle Weine, aber auch die Cavas von Raimat, eine außerordentliche Qualität besitzen. Und dies bei sehr moderaten Flaschenpreisen.
Aufgefallen ist mir innerhalb der neuen Jahrgänge im Hinblick auf die kommende wärmere Jahreszeit der Raimat Chardonnay 2004 zum Preis von etwas mehr als sechs Euro. Er ist beileibe keiner dieser wuchtigen, fetten Vertreter, eher eine angenehme Symbiose von exotischer Frucht und frischer Säure. Strohgelb, sauber und glänzend perlt er ins Glas. Man entdeckt ein leichtes Pfirsich– und Apfelaroma. Erinnerung an Honig und Lavendel werden wach. Auch im Gaumen wiederholt sich der Fruchteindruck aufs Angenehmste.
Der Raimat Chardonnay 2004, der durch Preis und Qualität überzeugt, könnte durchaus der „Chardonnay für jeden Tag” des kommenden Sommers werden. j