Wenn Real Mallorca so weitermacht, kann die Mannschaft gar nicht absteigen. Beim Heimspiel am Sonntag gegen Albacete spielte die Elf von Héctor Cúper schlecht, aber mit ausgesprochen viel Glück. In der ersten Halbzeit geriet man gegen den Konkurrenten um den Klassenerhalt sogar in Rückstand. Doch mit einem kuriosen Karambolage-Tor und einem Treffer durch einen unberechtigten Strafstoß gelang am Ende ein 2:1-Sieg. Die fast 20.000 Zuschauer im Stadion Son Moix waren begeistert.
Auch wenn Cúper nach der Partie sagte, man habe verdient gewonnen, weil man in der zweiten Spielhälfte die Partie bestimmt habe – klare Chancen waren Mangelware, und die letzten zehn Minuten entwickelten sich zu einer wahren Zitterorgie, als Albacete stürmisch versuchte, noch den Ausgleich zu erzielen.
Die Gästeführung besorgte Marc González nach einer sehenswerten Kombination (29.). In der 52. Minute schoss Tuni, stärkster Mallorca-Spieler an diesem Tag, Abwehrspieler Buades an, von dem das Spielgerät ins Tor rollte. Luis García verwandelte in der 71. Minute aus elf Metern zum Siegtor.
Durch den dreifachen Punktgewinn hat sich Mallorca an das rettende Ufer herangeschwommen. Mit 21 Zählern hat sich das Team auf den 18. Tabellenplatz verbessert, der Abstand auf den 17. Rang ist auf zwei Punkte geschmolzen. Der Spieltag war dennoch nicht nur positiv für die Inselkicker. Málaga gewann nämlich beim Schlusslicht Numancia, so dass die Andalusier, die auf dem 16. Platz stehen, weiter fünf Punkte Vorsprung haben.
Die Rechnerei ist so wichtig, weil Albacete an diesem Wochenende den Träger der roten Laterne zu Hause empfängt und einen Sieg einfahren dürfte. Und dass Mallorca mit Punkten von der Reise nach Barcelona zurückkehrt, gehört eher in den Bereich der frommen Wünsche. Schließlich sind die Katalanen Tabellenführer, haben ihre Mini-Krise mit dem 4:1 bei Saragossa eindrucksvoll überwunden. Anstoß im Camp Nou ist am Samstag um 20 Uhr.
Außerdem dürfte Stürmer Samuel Eto'o brennen. Der beste Schütze der Liga (17 Treffer) hat in der vergangenen Saison noch für Mallorca die Tore gemacht; nur aus alter Verbundenheit (er hat noch seinen Hauptwohnsitz auf der Insel) wird der Kameruner Nationalspieler seine ehemaligen Kollegen nicht schonen.