Sie meinen es am Ende wirklich ernst. Der balearische Verband der Autovermieter Aevab fordert ein Moratorium für Autovermieter. Man solle nicht noch mehr Genehmigungen erteilen, um die Verstopfung Mallorcas Straßen zu verhindern.
Das hört sich gut an, zumindest während man im Stau steht. In Wahrheit haben die Unternehmer, die bereits eine Genehmigung haben, nur eins im Sinn: Der Staat soll ihnen die Konkurrenz vom Leibe halten. Auf die Idee, dass sie ihre Produkte so attraktiv gestalten müssen, dass die Kunden sie haben wollen, auch wenn neue Anbieter auf dem Markt sind, kommen sie erst gar nicht.
Solche Denke hat auf den Balearen Tradition. Das Dekret zur Regulierung von Ferienwohnungen etwa scheint direkt aus der Feder eines Hoteliers zu stammen. Kaum eine Immobilie auf den Balearen ist so luxuriös ausgestattet, dass sie die hohen Anforderungen erfüllt. Folge: Die meisten Anbieter müssen in einer legalen Grauzone arbeiten, manche haben dabei Pech und müssen sehr hohe Bußgelder zahlen. Dennoch wächst die Nachfrage nach Ferienhäusern und -wohnungen – und die Herbergsväter fordern noch strengere Gegenmaßnahmen gegen die „illegale” Konkurrenz.
Ähnlich könnte auch der Plan aussehen, die All-inclusive-Hotels zu regulieren. Unter dem Deckmäntelchen der Qualitätssicherung soll wohl eine Ausweitung dieser Verpflegungsart verhindert werden. Was vor allem solche Hoteliers gut finden, die die hohen Investitionen scheuen und finden, dass man auch die Halbpension per Dekret verordnen kann.
Dabei lassen sich solche „Probleme” in der Regel ganz einfach lösen. Und zwar vom Markt. Ein Angebot, das der Gast nicht mag, wird von ganz alleine verschwinden. Und eine Ware, die der Kunde nicht mag, wird er auch dann nicht kaufen, wenn der Gesetzgeber es verordnet.
Das soll nicht heißen, dass der Staat seiner Kontrollfunktion nicht nachkommen soll. Ferienwohnungen sollten beispielsweise den Sicherheitsbestimmungen entsprechen, auch der in der Grauzone einfache Betrug sollte bekämpft werden.