Dort, wo vor wenigen Tagen noch eine schlammige Baustelle war, drehen sich seit Samstag anstelle von Betonmischern Karussells. Die Arbeiten für Palmas Stadtpark Falca Verde ruhen zwar nicht, werden aber an anderer Stelle fortgeführt. Bis zum 17. April regiert das Vergnügen auf dem 30.000 Quadratmeter großen Gelände am Camí de Jesús. Dies wird auch für das ganze 21. Jahrhundert so bleiben. Der Verband der balearischen Schausteller, dem das Grundstück gehört, hat das Gelände dem Rathaus für die Grünzone mit der Auflage überlassen, dass die Fira del Ram die nächsten 99 Jahre zwischen den künftigen Bäumen und Wiesen ihren festen Standort haben wird.
Guillermo Cerdà ist zufrieden. Der frisch ernannte Präsident der „Unión de Empresarios de Attracciones diversas de Balears” freut sich, dass die „bedeutendste Kirmes Spaniens” trotz des baubedingten Chaos planmäßig ihre Tore öffnen konnte. „Wir haben zwischen Baggern und Schweißbrennern die Fira aufgebaut.” Auch das Rathaus, so Cerdà, habe bewiesen, dass es ein großes Herz für den Rummel habe. Die Versorgung mit Strom und Wasser habe hervorragend geklappt, und kurz vor der Eröffnung wurden auch die Wege zwischen den Buden befestigt, so dass die Besucher nicht durch den aufgeweichten Boden abgeschreckt werden.
Über 40 Fahrgeschäfte jeder Adrenalinskala sollen Inselbewohner und Besucher in Massen auf die Kirmes locken. Knapp 120 Los– und Schießbuden, Zuckerwattestände und Restaurationsbetriebe vervollkommnen das Jahrmarktambiente. Auch der Präsident bemüht sich mit seinem Kebabwagen um das leibliche Wohl der Besucher. „Die Fira del Ram ist in Spanien einzigartig. Es ist der erste Rummel im Jahr und mit 45 Tagen Dauer der mit Abstand längste”, so Cerdà. Da könnten weder Sevilla noch Madrid oder Barcelona mithalten. Auch in Paris oder München werde nicht so lange gefeiert wie in Palma. Und wenn der Park erst einmal fertig sei, werde die Fira del Ram auch einer schönsten Jahrmärkte Europas sein.
Fira del Ram: Bis 17. April Mo. bis Fr. 17 bis 23 Uhr. Wochenende 11 bis 24 Uhr. Karussells 2 bis 3'50 Euro.