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UMWELT

Schiffer soll spenden

GOB fordert „Verantwortung des Tourismus”

Der balearische Umweltschutzverband GOB fordert im Vorfeld der ITB, dass die Wirtschaft, nationale Regierungen und die EU die Bemühungen um den Schutz der Natur und Umwelt im Mittelmeerraum weiter verstärken.

Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in Berlin erklärte Gerald Hau, Diplom-Geograf und deutscher GOB-Koordinator, dass nach der Abschaffung der umstrittenen Ökosteuer auf den Balearen „nun Taten folgen müssen”. GOB und die deutsche Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) haben deshalb einen privaten Fonds namens „Freunde Mallorcas” ins Leben gerufen.

Firmen können hier Fördermitglied oder offizieller Partner werden, mehr als 500 deutsche Reiseunternehmen sind angeschrieben worden. „Es wird spannend, wer sich dann wirklich engagieren will”, so Hau. Da dieses Mal Claudia Schiffer für die Balearen wirbt, fordern sie GOB und GNF auf, „ein mögliches Honorar zumindest teilweise dem Umweltfonds zu spenden”. Hau: „Dann macht der Auftritt auch Sinn, und Mallorca wird wirklich geholfen.”

GOB und GNF sehen die Umweltsituation auf der Insel „nach wie vor als besorgniserregend”. Bereits eingerichtete Naturparks würden reduziert, der Bau zahlreicher Autobahnen die Lebensqualität weiter vermindern und letztlich dem Tourismus schaden. Viele deutsche Residenten und Urlauber unterstützten den Widerstand gegen diese Projekte auch, weil sie persönlich von der „Zerstörung ihrer Lieblingsinsel” betroffen seien. „Teilweise verlaufen die neuen Straßen durch die Vorgärten deutscher Residenten, die einstmals wegen der Schönheit und Ruhe nach Mallorca kamen und jetzt der Insel den Rücken kehren.”

Doch der GOB hat nicht nur schlechte Nachrichten. Die „unsinnige Autobahn” zwischen Inca und Manacor ist vorerst vom Tisch, am Feuchtgebiet Salobrar de Campos, einem wichtigem Rastplatz für Zugvögel, werde die geplante Kurklinik doch nicht gebaut. Zwar hätten sich auch die Investoren gestritten, doch habe GOB gegen das Projekt auch Anzeige bei der EU-Kommission eingereicht. Der „Tenor aus Brüssel ist eindeutig”, so Hau: „Hier kann nicht gebaut werden.”

Außerdem sei die Balearen-Regierung von der EU wegen illegaler Sandentnahmen zur Aufschüttung von erodierten Touristenstränden „schwer abgemahnt” worden. Ein weiterer Erfolg sei der Beschluss des obersten spanischen Gerichts, dass die illegal errichteten Gebäude bei Ses Covetes abgerissen werden müssten. „GOB hat letztlich gesiegt”, freut sich Hau. Bürgerengagement lohne sich, auch wenn man dafür oft langen Atem brauche.(blu)

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