Es wirkt ein wenig wie ein Trostpflaster. Vor dem Haupteingang zur Bootsmesse an der alten Mole ist eine America's-Cup-Yacht ausgestellt. Die Passanten können sich unter anderem darüber informieren, welche Arbeiten auf welcher Position während der Wettfahrten zu verrichten sind. Auf dem Wasser sind die Giganten der Meere 2007 nur in Valencia zu bestaunen. Palma konnte sich im vergangenen Jahr bei der Vergabe der bedeutendsten Regatta der Welt nicht durchsetzen.
Noch bis zum 8. Mai dreht sich gegenüber Palmas Lonja alles um den Wassersport. Vom 700 Euro billigen Dingi bis zur millionenteuren 30-Meter-Yacht ist alles zu haben, was das maritime Herz begehrt. 150 Aussteller repräsentieren auf 50.000 Quadratmetern über 400 Firmen aus 30 Ländern. Um die 300 Schiffe liegen an den Stegen, und das Publikum nutzte vor allem an dem langen Feiertagswochenende die Gelegenheit, mit den dicken Pötten und den schlanken Kajaks auf Tuchfühlung zu gehen. Die Luxusyachten dürfen jedoch nur nach Absprache von innen besichtigt werden.
Weniger Berührungsängste mit nicht eindeutig kaufinteressiertem Publikum hat das Team der superschnellen „Hugo Boss”. Der unverkäufliche, spartanisch ausgestattete 60-Fuß-Einhandsegler erinnert in seinem Cockpit mehr an ein Flugzeug als an eine High-Tech-Rennyacht.
Aber kaufen, so die Kritik mancher Aussteller, wollen ohnehin nur wenige. Die Messe erinnere mehr an ein Ausflugsziel als an eine ernst zu nehmende Bootsschau. Auch die Dauer der Ausstellung wurde gegenüber MM als zu lang moniert. Ferner sei alles quer Beet zusammengewürfelt; Llaüts lägen neben Megayachten, als wären sie deren Beiboote, romantische Segler deplaziert neben PS-Boliden. Und was die angebotenen Polohelme mit Wassersport zu tun haben, sei auch nicht richtig klar.