Maschinen sind verpönt in einer der kleinsten Kellereien der Navarra. Die sich im Familienbesitz befindende Bodega mit dem Namen Finca Parraldea unter der Leitung von Miguel Ángel Martínez Janariz arbeitet handwerklich und naturbelassen.
Ihr derzeit bestes Produkt ist ein durchaus noch preiswert zu nennender roter Crianza, bestehend aus Merlot, Cabernet Sauvignon und Tempranillo, den man 15 Monate im Fass reifen ließ. Sein Name lautet Fidelium, kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie Treue oder Freundschaft. Die gerade mal 50.000 Liter Gesamtproduktion werden etwa zu 80 Prozent nach Deutschland exportiert, denn dort schätzt man die kraftvollen ausdrucksstarken Rotweine aus Spanien zu moderaten Preisen.
Die mittlere Weinzone der Navarra, in der sich die Kellerei befindet, heißt Valdizarbe und verfügt über etwas mehr als 1000 Hektar Anbaufläche. Der Wein gedeiht dort hauptsächlich auf Schieferböden. Der Fidelium 2001 geht für wenig mehr als acht Euro über den Ladentisch. Er verblüfft mit seiner Dichte und Konzentration. Sein aromatisches Profil wird dominiert von Fruchtaroma und Mineralischem. Desweiteren ist ein angenehmer Röstton von Kaffee festzustellen. Auch ein Hauch von Kakao wird wahrgenommen, abgerundet von einem feinen Lederduft.
Der Fidelium wirkt am Gaumen voll und fleischig, allerdings empfiehlt es sich, ihn zu karaffieren. Ein langer intensiver Nachhall rundet den Genuss dieses erfreulich frischen Rotweins standesgemäß ab. Die mittlere Lagerungsfähigkeit beträgt weitere drei bis vier Jahre.
Der Autor Norbert Deingruber ist Inhaber der Weinhandlung Casa del Vino in Manacor.