Die hohen Ölpreise schlagen voll auf die Preise für Flugtickets durch. Die Air Berlin etwa, mit Abstand Marktführer auf Mallorca, hat den vor Monaten eingeführten Kerosinzuschlag am Donnerstag von zehn auf 14 Euro pro Flug erhöht. Ein Hin– und Rückflug wird damit um acht Euro teurer.
Von der höheren Sprit-Abgabe sind alle neuen Buchungen für Einzelplätze von internationalen Flügen betroffen. Wer bereits ein Ticket in der Tasche hat, braucht nicht nachträglich mehr zu bezahlen. Auch für Flüge zwischen Palma und dem spanischen Festland wird bislang gar kein Zuschlag erhoben. Wer eine Pauschalreise bucht, die einen Flug mit Air Berlin enthält, ist von der Änderung ebenfalls nicht betroffen. Hier entscheiden die Reiseveranstalter über etwaige Aufschläge.
Die Fluggesellschaft erklärt die Erhöhung des Kerosinzuschlags mit einem bis auf 60 Dollar pro Barrel auf Rekordhöhen gestiegenen Rohölpreis sowie einem gleichzeitig gefallenen Euro-Kurs, da Kerosin in Dollar eingekauft wird.
Die deutschen Ferienflieger Condor und Hapagfly werden nachziehen, allerdings erst im November. Condor erhebt für alle Flüge ab November auf der Kurzstrecke zwölf statt fünf Euro Zuschlag (Mittelstrecke 18, Langstrecke 30 Euro), bei Hapagfly sind statt zehn 14 Euro mehr pro Flug zu zahlen. Die LTU hat noch keinen Beschluss zu dem Thema gefasst. Die ausländische Konkurrenz wie Easyjet erhebt grundsätzlich keine Kerosinzuschläge.
Die Airlines versuchen zwar, sich gegen steigende Treibstoffpreise abzusichern, indem sie sich einen Teil ihres Bedarfes im voraus zu bestimmten Preisen bestellen. Doch dieses sogenannte „Hedging” hat auch seinen Preis. Außerdem wird damit nur ein Teil des benötigten Sprits abgesichert, darüber hinaus geht das Hedging immer nur für einige Monate im voraus.
Bei den Fluggesellschaften macht man sich unterdessen nicht nur um die eigenen Preise Sorgen – und wie die Konsumenten darauf reagieren. Die hohen Benzinpreise allerorten belasten vor allem auch das Portemonnaie der Autofahrer. „Wir fragen uns schon, wann das Auswirkungen auf die Nachfrage von Flugreisen hat”, so ein Airliner auf Mallorca.
Nicht nur er fragt sich bang, ob dies bald die ersten Opfer im beinharten Konkurrenzkampf über den Wolken fordern wird.