Enrique Carré kam von seinem letzten Einsatz nicht zurück. Der Pilot eines Löschflugzeuges ist am Sonntag während der Brandbekämpfung mit seiner Maschine an einem Berghang im Gemeindegebiet von Escorca zerschellt. Der 61jährige war auf der Stelle tot. Die Maschine, so der Fahrer eines Ausflugsbusses, sei nach dem Abwurf der Ladung ins Trudeln geraten und abgestürzt.
Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist unklar. Carré flog schon seit vielen Jahren für Ibanat (Instituto Balear para la Naturaleza). Mit über 18.000 Flugstunden galt der Pilot als einer der erfahrensten Profis auf seinem Gebiet. Die Wetterbedingungen am Sonntagvormittag waren gut, und die Bergregion zwischen den Stauseen Cúber und Gorg Blau gilt in Fliegerkreisen als unproblematisch.
Um 9.50 Uhr wurde bei der Einsatzleitung der Feuerwehr ein kleiner Waldbrand gemeldet. Ein halber Hektar Wald hatte sich im Gebiet von Sa Font de Noguer entzündet. Sofort rückten Löschzüge aus. Parallel wurde beim balearischen Umweltministerium ein Hubschrauber und ein Löschflugzeug angefordert. Wenig später startete Enrique Carré zur Brandbekämpfung vom Flugfeld in Son Bonet.
Der Pilot überflog die Brandzone, schüttete sein Löschmittel über das Feuer und kehrte routiniert zur Basis zurück, wo sein „Air Tractor” für einen weiteren Einsatz vorbereitet wurde.
Gegen 10.55 Uhr überflog er abermals den zwischenzeitlich fast gelöschten Brand und entlud seine Ladung. Unmittelbar darauf verlor Carré die Kontrolle über die Maschine und zerschellte an einem hinter dem Feuer befindlichen Hang.
Der balearische Umweltminister informierte sich am Sonntag vor Ort über das Unglück. Derzeit suchen Experten der Luftfahrtbehörde in den Überresten der Maschine nach einer Erklärung dafür, warum der Pilot dem Hang nicht ausweichen konnte.
Bei der Brandbekämpfung aus der Luft haben in Spanien seit 1990 bereits 32 Piloten ihr Leben verloren. Allein in diesem Jahr kehrten drei nicht zurück.