VON ALEXANDER
SEPASGOSARIAN
Mallorcas Weine sind in allerbester Gesellschaft. Zumindest, was
ihre Präsentation im Fernsehen angeht. Der deutsch-französische
TV-Journalist und Filmemacher Alix François Meier hat vergangene
Woche die Dreharbeiten für eine Reportage über die Weingebiete der
Insel abgeschlossen. Der 30-Minuten-Beitrag für die Sendung
„Weinprobe” des Kulturkanals ARTE reiht sich ein in eine Serie über
die originärsten Weinregionen Europas. Seit 2002 drehte Alix Meier
bereits in der Toskana, dem Priorat und der Rioja (beide Spanien)
sowie im Roussillon, Loire-Tal und Pomerol (Frankreich). Die
Sendung über Mallorca wird voraussichtlich Mitte 2006 in dem
zweistaatlichen Gemeinschaftssender ausgestrahlt. Danach folgen die
französischen Weinregionen Sauternes, Beaujolais und Elsaß, wo Alix
Meier die Dreharbeiten in diesen Tagen beginnt.
Mallorca ist für den 38jährigen Filmkreativen kein Neuland. Seit 1997 hat Alix Meier auf der Insel rund zwei Dutzend Beiträge für die ARD, den MDR, Spiegel-TV, das SZ Fernsehen der Süddeutschen Zeitung oder ARTE realisiert. Hinzu kommen fünf Produktionen von jeweils einer halben Stunde Länge über Umwelt–, Tourismus–, Sozial– und Gastronomie-Themen auf den Insel. War es in Anbetracht der traditionsreichen Weinregionen schwer, den Sender für die Weininsel Mallorca zu gewinnen? „Ich lag den Produzenten zwei Jahre in den Ohren”, räumt Alix Meier ein. Schließlich aber habe die Dynamik der mallorquinischen Weinszene die Macher überzeugt.
In seiner Reportage begleitet Alix Meier den führenden Önologen der Insel, Joan Mora, bei seiner täglichen Arbeit. Hinzu kommen Porträts über bedeutende „Bodegueros” und Weingüter wie Macià Batle, José L. Ferrer, Can Majoral, Son Bordils. Einen Schwerpunkt legt Alix Meier auf den Wettstreit zwischen den einheimischen Inselreben wie Manto Negro, Callet und Prensal einserseits sowie den internationalen Edelreben Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah andererseits. Der Filmemacher legt dabei den Finger auf die Wunde, lässt Befürworter und Gegner der einen wie der anderen Weinbau-Philosophie miteinander diskutieren. Hierfür organisierte er unter Beteiligung von MM einen „runden Tisch” in Valldemossa. Bei allen unterschiedlichen Auffassungen, die im Rahmen der Debatte einmal mehr zutage traten, ist die mallorquinische Winzerschaft sich jedoch darin grundlegend einig, dass einzig die Produktion von Qualitätsweinen die Zukunft der Boom-Branche garantieren kann.
Alix Meier ist von der Experimentierfreudigkeit und dem Innovationsgeist der Inselwinzer samt Beibehaltung der traditionellen Rebsorten beeindruckt. „Das ist ein Grund, warum die Inselweine immer stärker im Kommen sind.”