„Stabil auf hohem Niveau” entwickeln sich die Preise für Mietimmobilien auf Mallorca, hat Steffen Döhne, Inhaber der Mallorca Mietbörse, in seinem Mietspiegel ermittelt. Die alljährliche Übersicht erstellt der Mallorca-Deutsche, um seinen Kunden – sowohl Eigentümern als auch Mietern – einen Leitfaden an die Hand zu geben, welche Mietkosten man je nach Objekt und Lage erwarten kann.
Nach seiner Beobachtung liegen die Preise auf Mallorca „durchaus auf Münchner Niveau”. Der Grund: Die ausländischen Mieter sind Baustandards gewohnt, die es auf der Insel noch immer nur relativ selten gibt. Ganz billige Wohnungen gibt es schon, „nur will ein solches Objekt ohne Heizung, mit alten Bädern, einfach verglasten Fenstern in einer nicht so schönen Gegend halt auch keiner meiner Kunden mieten”, so Döhne.
Besonders gute Preise lassen sich für Immobilien erzielen, die etwas Besonderes bieten, speziell dann, wenn dieses Besondere alt und landestypisch ist. So stehen die Mieter auf offenliegende Deckenbalken in Altstadtwohnungen. Wenn ein solcher Altbau dann noch modernisiert worden ist, die entsprechende Größe hat, über Balkon und gar noch eine Aussicht verfügt, können die Mietpreise schnell in Bereiche von 12 Euro für den Quadratmeter kommen. Pro Monat und ohne Nebenkosten, wohlgemerkt.
Wer eine günstige Wohnung sucht, ohne bei Lage und Ausstattung zu viele Abstriche machen zu müssen, könne westlich von Palma fündig werden: „In Calamajor und San Agustín sind sehr viele kleine Appartements auf den Markt gekommen”, weiß Döhne, deswegen sind dort die durchschnittlichen Mietpreise im Gegensatz zum Rest der Insel auch gesunken.
Die Mieter kommen laut Döhne seit ein, zwei Jahren wieder verstärkt aus Deutschland. „Mallorca liegt wieder voll im Trend”, so der Miet-Makler, die Hälfte seiner Kunden in den vergangenen zwölf Monaten ist aus Alemania gekommen. Auch Skandinavier und Briten gehören zu seinen starken Kundengruppen. Die meisten Mieter, so Döhne, wollen sich auf der Insel erst einmal orientieren, bevor sie eine Immobilie kaufen. Die Mietverträge werden auf ein Jahr mit jeweils automatischer Verlängerung auf fünf Jahre abgeschlossen, drei Viertel würden diese Vertragsdauer auch ausnutzen. Die aus Deutschland hinlänglich bekannte „lebenslange” Miete gebe es auf Mallorca freilich nicht.
Ein Grund, warum Vermieten für Eigentümer attraktiv geworden ist, sieht Döhne im novellierten Mietgesetz. Obwohl der Mieter immer noch deutlich mehr Rechte als in Deutschland habe, sei es jetzt wenigstens möglich, einen nicht zahlenden Mieter vor die Tür zu setzen. So steigen neben der Nachfrage nach Mietimmobilien auch die Angebote – der Grund, warum die Preise weitgehend stabil geblieben sind.