Für reichlich Polemik haben drei kürzlich veröffentlichte Informationsbroschüren der Stadt Palma zur Sexualaufklärung für junge Leute gesorgt: Die Info-Blätter waren noch nicht einmal vollständig verteilt, als Rafael Duran, Bürgermeister für Sport und Jugend, sie auch schon wieder aus dem Verkehr ziehen ließ. Grund: „Einige Gruppen” hatten sich über den „offensiven Sprachgebrauch” und einige Inhalte der Sexual-Ratgeber beschwert. Die Oppositionsparteien kritisierten ihrerseits den Rückzieher der konservativen Stadtverwaltung.
Die Broschüren basierten auf der Arbeit von Sexologen und Psychologen in der Sexualberatungsstelle für Jugendliche der Stadt: Man habe in den Heften die Themen behandelt, die in den Beratungsstellen am häufigsten nachgefragt wurden. Laut Mitarbeiterin Llúcia Caldes wollte man „nützliche” Informationen geben, mit dem Ziel, Sexualität auf eine verantwortungsbewusste Weise zu praktizieren.
Formulierungen wie Sex sei „Sache von zwei oder mehr” Menschen oder Tips, wie der Geschmack des Spermas durch die Nahrung beeinflusst werden oder ein Penis optisch verlängert werden kann, waren unter anderem Autoren der Tageszeitung „El Mundo” ein Dorn im Auge.