Drei Ausstellungen werden am Donnerstag, 20. April, im Casal Solleric in Palma eröffnet. Die vielleicht wichtigste ist die Anthologie mit Arbeiten von Alceu Ribeiro (geboren 1919 in Uruguay). Der Maler lebt seit 1974 in Palma. Zu sehen sind Bilder aus rund 40 Jahren seines Schaffens. Ribeiro studierte ab 1939 zehn Jahre in Montevideo bei Joaquín Torres García, dem damals wichtigsten Künstler und Lehrer in Uruguay.
Zunächst waren seine Arbeiten sehr vom Konstruktivismus seines Lehrers geprägt. Später verlegte er sich mehr auf den Naturalismus; wenngleich Abstraktes bereits in vielen Werken anklang.
Zwischen 1949 und 1963 machte er viele Wandarbeiten in Holz oder Bronze, fertigte Mosaike; war ein gefragter Mann für „Kunst am Bau”. In seinen damals sehr geometrischen Bildern ging es ihm immer wieder um Komposition, um Proportion und Harmonie. In jener Zeit begann er zum ersten Mal statt Leinwand Holzplatten zu benutzen und so eine eigene Textur zu erreichen. Er machte die ersten Assamblagen. 1974 folgte er seinen Bruder Edgardo, ebenfalls Maler, nach Europa, pendelte in den ersten Jahren zwischen Mallorca und Lateinamerika, ließ sich dann endgültig in Palma nieder.
Seine wichtigsten Motive waren und sind Landschaften, die oft durch die Insel geprägt wurden, Stilleben und Figuren, die er vor allem in Collagen und Skulpturen bearbeitet. Seine Werke sind in öffentlichen und privaten Sammlungen in Spanien und Lateinamerika zu finden.
Ana Juan, geboren 1961 in Valencia, studierte dort an der Hochschule für Schöne Künste und begann ihre Karriere als Illustratorin für die ersten freien Magazine während des Aufbaus der Demokratie in Spanien. In Karikaturen und Zeichnungen stellte sie Menschen aus Randgruppen der Gesellschaft dar. Später, nach einem längeren Stipendium in Japan, zeichnete sie Titelblätter für The New Yorker, arbeitete für Time Magazin, Geo, The Boston Globe, The American Spectator. Ihre Illustrationen für Kinderbücher wie „Frida” haben internationales Renomee.
Ana Juans Zeichnungen und Illustrationen sind immer voller Geheimnisse und mit einem Touch Bitterkeit. Sie vermeidet das Gefällige. Daneben entstanden in den vergangenen Jahren auch Serigrafien und Skulpturen. Ana Juan ist eine der gefragtesten internationalen Illustratorinnen.
Die 1960 in Brasilien geborene Fotografin Beth Moysés verbindet
Action, Perfomance und Schwarz-Weiß-Fotografie. Ihre Arbeiten sind
oft politisch geprägt. In der Ausstellung im Casal Solleric zeigt
sie Videos, Objektkunst und Fotografie, die sie – als überzeugte
Feministin – mit rund 300 Aussagen von brasilianischen und
spanischen Frauen unterschiedlichen Alters und Herkunft
verbindet.
Arbeiten von Alceu Ribeiro, Ana Juan und Beth Moysés im Casal Solleric, Palma, Passeig des Born. Geöffnet vom 20. April bis 11. Juni von Dienstag bis Samstag von 10 bis 14 und von 17 bis 21 Uhr. Sonn– und Feiertag 10 bis 13.30 Uhr.