In meiner aktuellen Trilogie der im Barrique ausgebauten Weißweine stelle ich Ihnen heute nun den dritten und letzten vor. Ich hoffe, auch diejenigen unter Ihnen mit Vorliebe für junge Weißweine ohne Holzbeigabe werden mir den dreiwöchigen „Ausflug” in die qualitativ hochbesetzte Welt der Barrique–Weißweine verzeihen.
Das heutige Exemplar stammt aus dem Priorat, genauer gesagt aus den Rebbergen des Joan Sangenis und heißt Mas d'en Compte Blanc. Die zum größten Teil vertretene weiße Garnacha wurde ergänzt durch Picapoll und Xarel.lo. Wenn man unmittelbar nach dem Einschenken ins Glas das saubere, glänzende, satte Goldgelb des Mas d'en Compte zur Genüge bewundert hat, ist man hin- und hergerissen von der Fülle der Aromen, die dieser delikate und außerordentlich gut gemachte Weißwein zu bieten vermag. Reife exotische Früchte, eingebettet in die feine Toastnote der neuen Eiche, geben den Ton an. Eine weiche Honignote und eine diskrete Erinnerung an Kräuter prägen diesen vielseitig aromatischen Wein.
Obwohl ungemein dicht und stoffig im Geschmack, wird er durch ausgewogene Säure leicht damit fertig. Der gelungene nachhaltige Abgang ist geprägt von einer mineralischen Note und einem Wechselbad aus Likorösem und Bitterem. Der Mas d'en Compte Blanc wird zum Preis von etwas weniger als 15 Euro gehandelt.