Am vergangenen Sonntag ist in Palma die Nautikmesse „Salón Náutico de Palma” zu Ende gegangen: Sie war von 47.000 Menschen, darunter 17.000 Profis und 200 Journalisten, besucht worden. Die Nautikbranche auf dem Archipel befindet sich weiterhin im Boom: Während der Hochsaison sind die fast 20.000 Liegeplätze in den 68 Yachthäfen der Inseln komplett belegt, berichtete der Vorsitzende der balearischen Sporthäfen, Ricardo Ferrer. Für Reservierungen während der Hochsommermonate gibt es in vielen Häfen Wartelisten.
Ferrer sprach von einem Defizit von 3000 Liegeplätzen auf den Balearen. Zusatzgeschäfte könnten die Häfen nur noch während der Nebensaison mit Liegeplätzen kleinerer Boote machen, die anderswo überwintern. Die mallorquinischen Yachthäfen, besonders begehrt sind die im Süden der Insel, sind teurer als die auf dem spanischen Festland, aber günstiger als die an der Côte d'Azur in Frankreich. Derzeit gibt es für etliche Häfen der Balearen Projekte oder Pläne zur Erweiterung.
Der nautische Tourismus hat im vergangenen Jahr 276.000 Besucher auf die Inseln gebracht, während 2005 setzte die Branche über 422 Millionen Euro um.
Bei einer Tagung zur Situation des Chartertourismus in Palma forderte der Spanische Nautik-Charterverband die Befreiung von der sogenannten Luxussteuer für alle Boote, die verchartert werden. Das spanische Steuergesetz sieht für Boote mit mehr als 7'5 Metern eine Anmeldesteuer (12 Prozent vom Wert der Yacht) vor, von der Charterfirmen ausgenommen sind. Nicht ausgenommen sind bislang die Boote, die den Charterfirmen von Privateignern zur Vermietung zur Verfügung gestellt werden. Die meisten Charterfirmen verfügen nicht über eine ausreichend große Flotte, um den Bedarf selbst abdecken zu können. Auf den Balearen gibt es 80 Charterfirmen mit etwa 600 bis 700 Booten.