Sportanlagen, Grünzonen, ein Open-Air-Theater, Rad– und Wanderwege, eine Nahverkehrsbahn, Parkplätze, eine Segelschule, Spielplätze, ein Zentrum für Thalasso-Therapien – an der Playa de Palma soll alles besser, schicker und moderner werden. So sieht es jedenfalls der umfangreiche Vorschlagskatalog vor, den das „Konsortium zur Verbesserung und Verschönerung der Playa de Palma” nach vier Monaten intensiver Beratungen am Mittwoch offiziell präsentierte.
Unter dem Titel „101 + 1” listete das Konsortium exakt 102 konkrete Maßnahmen auf, mit der die in die Jahre gekommene Tourismuszone saniert werden soll, um bis 2015 wieder zu dem zu werden, was sie schon einmal war: „ein Referenzpunkt und weltweiter Vorreiter in Sachen Tourismus”, wie es der spanische Tourismus-Staatssekretär Raimon Martínez Fraile formulierte.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen betreffen diverse Bereiche: Sie sollen die Verkehrsanbindung verbessern, das Angebot für die Urlauber in der Wintersaison erweitern und die Lebensqualität für Touristen wie Einwohner insgesamt deutlich anheben.
Der Katalog empfiehlt unter anderem, Bauruinen und Leerstand in freie Zonen zu verwandeln (Entkernung). Veraltete Hotels sollen neuen weichen. Die Planer wollen die zweite Linie samt ihren Querverbindungen zur ersten Linie verschönern, neu pflastern und bepflanzen. Für Can Pastilla wird ein eigener „bulevar” vorgeschlagen. Die Autobahn benötige mehr Ausfahrten, parallel zu ihr sehen die Vorschläge eine Eisenbahn vor. Der Flughafen soll per Fuß– und Radweg angeschlossen werden, ein Bootstransfer könnte die Extreme der Bucht miteinander verbinden.
Die ehemaligen Steinbrüche könnten den Vorschlägen zufolge in Freilufttheater, Festivalgelände und Tennisplätze verwandelt, die Müllcontainer in den Untergrund verlegt, das Straßenmobiliar vereinheitlicht werden. Regelungsbedarf gebe es zudem für den Wald der Werbeschilder, TV-Antennen sowie die Verschönerung von Gebäudefassaden. Es gelte, die Playa mit vielen kleinen Maßnahmen im Detail ganzheitlich aufzuwerten.
Die angestrebte Sanierung der Playa de Palma werde das ohnehin positive Bild der Balearen im Ausland weiter fördern, sagte der balearischen Tourismusminister Joan Flaquer nach der Präsentation der „101 + 1” Vorschläge. (Der letzte Vorschlag „+ 1” sieht vor, die konkrete Umsetzung der übrigen Vorschläge von einer Kommission kontinuierlich überprüfen und dokumentieren zu lassen.)
Noch ist nicht klar, welche der Vorschläge als erstes umgesetzt werden. Hierüber müssen sich nun die öffentlichen Verwaltungen einigen (siehe Kasten). Bis Jahresende sollen die Finanzierung und der rechtliche Rahmen unter Dach und Fach sein, hoffen alle Beteiligten. Als Erstinvestition ist von 100 Millionen Euro die Rede.
„Die Zahl 101 klingt magisch, aber es waren genau so viele Vorschläge, die zusammenkamen”, sagte der Koordinator des Konsortiums, José Antonio Fernández de Alarcón. Der Vize-Präsident des Hotelverbandes Playa de Palma war im Februar in das Gremium berufen worden. Kurz darauf erstellten er und sein Team eine Diagnose der Stärken und Schwächen der Tourismusmeile. Auf deren Basis wurden die Vorschläge ausgearbeitet.
An den bis zu 40 Arbeitstreffen wurden alle maßgeblichen sozialen und wirtschaftlichen Organisationen beteiligt, wie Anwohnervereine, Arbeitgeber, Reiseunternehmer, Hoteliers, Gastronomen, Gewerkschaften, Bauunternehmer, Architekten, Techniker und Stadtplaner.