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Seemanns Braut ist die See

Nautiktourismus hat nicht nur eine romantische Seite, sondern bringt Mallorca viel Geld

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Urlaub auf Mallorca wird nicht nur bei Landratten immer beliebter. Kein anderes Gebiet im Mittelmeer steht bei den Wassersportlern so hoch im Kurs wie die größte Baleareninsel. Und jährlich werden es mehr. Optimale Wassersport-Bedingungen sind nahezu garantiert. Der Wind bläst meist ausreichend, Stürme und Schlechtwetter-Fronten machen sich rar, gefährliche Riffe sind den Piratenfilmen vorbehalten. Renommierte Regatten wie die Copa del Rey oder Breitling, bei der die besten Segler der Welt sich messen, tun ein übriges, um rund um den Globus für das Revier zu weben.

Keine andere Region in Spanien hat so viele Sporthäfen vorzuweisen wie die Balearen. 68 große und kleine Yachthäfen bieten Anlegestellen für um die 20.000 Boote. Viel zu wenig für die hohe Nachfrage. Selbst nach der Aufhebung des Moratoriums, das theoretisch den Weg für den Bau von weiteren 7000 Liegeplätzen mittelfristig ermöglicht, wird das Problem nur gelindert. Auch dann wird die Nachfrage das Angebot noch bei weitem übersteigen.

Wer kein eigenes Schiff hat, leiht sich eines. Etwa 500 Yachten aller Kaliber sind bei den etwa 70 Charterfirmen auf den Inseln im Angebot. Und dieses wird gut genutzt.

Nach Angaben des balearischen Tourismusministeriums stieg die Zahl der Wassersportler im Jahr 2005 auf 276.400 an. 7000 mehr als 2004. Die nautischen Touristen sind gern gesehene Feriengäste, denn im Vergleich mit Otto-Normalurlauber lassen sie fast doppelt so viel Geld an Land. 106 Euro pro Tag und Kopf geben sie in ihren Ferien durchschnittlich aus.

Dies bescherte der Branche 2005 einen Geldsegen in Höhe von 422'7 Millionen Euro und ein Umsatzplus von 6'7 Prozent. Rechnet man die Ausgaben für Schiffsdiesel, Reparaturen und Dienstleistungen hinzu, generiert der Sektor jährliche Einnahmen in Höhe von 800 Millionen Euro.

Vor allem die deutschen Wassersport-Touristen tragen maßgeblich zum Erhalt von tausenden Arbeitsplätzen in dem Sektor bei. Mit 35 Prozent liegen sie unangefochten an der Spitze der Skipperstatistik. Die Briten belegen mit einem 24prozentigen Anteil Platz zwei.

Aber nicht nur Segler oder Motorbootfahrer vergnügen sich gerne auf den balearischen Gewässern. Stundenweise begeben sich Hunderttausende an Bord von Ausflugsdampfern und Partybooten oder begeistern sich für eine Rundfahrt durch Palmas Hafen.

Andere in der Nautikbranche angesiedelte Unternehmen bringen die Urlauber per Schiff an schöne Strände oder bilden Segler und Surfer aus.
Auch unter Wasser tummeln sich zunehmend mehr Menschen. Zwar ist Mallorca als Tauchdestination nicht so bekannt und begehrt wie das Rote Meer, aber es wird jährlich populärer. Etwa 100.000 Unterwassersportler haben die Insel-Tauchschulen allein im vergangenen Jahr gezählt. Und auch die Froschmänner gelten als Klientel, die nicht jeden Cent auf die Goldwaage legen.

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