Schuhe, Schmuck, Olivenöl, Wein, Kartoffeln und Wurstwaren der Inseln sind im Ausland gefragt wie schon lange nicht mehr. Die balearische Wirtschaft registriert einen Anstieg bei den Exporten ihrer heimischen Produkte. Allein von Januar bis April nahmen die Ausfuhren im Vergleich zum ersten Jahresdrittel 2005 um 7'9 Prozent zu. Der Wert der verkauften Waren stieg auf 100'5 Millionen Euro, berichtete das balearische Handelsministerium.
Als Grund für den Boom bei den „producte balear”-Gütern wurde die anziehende Konjunktur in der Europäischen Union genannt. Insbesondere in Deutschland und Großbritannien, den beiden wichtigsten Exportmärkten der balearischen Wirtschaft im Ausland, werden verstärkt Waren von den Inseln geordert.
Mit dieser Entwicklung endet eine dreijährige Handels-Flaute, unter der die balearischen Lebensmittel– und Leder– und Schuhproduzenten zu leiden hatten. Damals pendelte sich der Wert der exportierten Waren bei 87 bis 98 Millionen Euro ein, weit entfernt vom Rekord des Boomjahres 2002 mit 125'6 Millionen Euro.
Den Löwenanteil unter den Inselprodukten stellen mit 50 Prozent die Schuhwaren. Auch wenn in diesem Bereich die Exporte um acht Prozent niedriger ausfielen als im Vorjahr, sei aufgrund der Bestellung schon jetzt ein deutlicher Nachfrageanstieg zu spüren, teilte das Ministerium mit. Dies sei insbesondere wegen der starken asiatischen Konkurrenz ein beachtlicher Erfolg.
Die Balearen-Regierung will mit Werbekampagnen im Ausland die positiven Tendenzen für die heimische Schuhindustrie gezielt fördern. Das Handelsministerium bewilligte eine Finanzspritze von über 666.000 Euro. Mit dem Geld sollen knapp 60 Werbeauftritte und Präsentationen der balearischen Schuhhersteller auf den wichtigsten Messen der Branche, etwa in Mailand und Düsseldorf, gesponsert werden.