Was Anfang Juli noch in sicherer Ferne schien, hat nun doch die Balearengewässer erreicht: giftige Feuerquallen. An den Stränden Kataloniens fielen sie bereits Anfang des Sommers besonders zahlreich ein, nun nehmen die Quallen aufgrund von Temperatur und Meeresströmungen auch auf Mallorca überhand. Zwar kann man laut balearischem Gesundheitsministerium keinesfalls von einer Plage sprechen, doch tauchten in der vergangenen Woche in einigen Buchten der Insel so viele der unangenehmen Meeresbewohner auf, dass einige Strände für ein paar Stunden gesperrt wurden.
Am vergangenen Sonntag, 20. August, wurden der Lokalpolizei in Calvià von den Stränden Portals Vells, Cala Vinyes und El Mago so viele verletzte Badegäste gemeldet, dass an den Buchten für einige Stunden Badeverbot verhängt wurde.
Auch an anderen Stränden Mallorcas, vorwiegend im Süden und Südwesten der Insel, waren schon in der vorangegangenen Woche so viele Feuerquallen beobachtet und Verbrennungen gemeldet worden, dass der Zivilschutz und das Rote Kreuz einige Richtlinien für Badegäste herausgab. Zu den Erste-Hilfe-Tips im Falle von Kontakt mit Feuerquallen gehören demnach:
Auf keinen Fall die betroffene Stelle abrubblen, das kann die Beschwerden noch verstärken.
Wunde mit warmem, möglichst heißem Salzwasser abspülen, auf keinen Fall mit Süßwasser.
Verbrennungen vorsichtig mit einem Antiseptikum wie Betadine oder Ähnlichem abreiben.
Einen Wattebausch mit Essig tränken und die verbrannte Stelle drücken, dies lindert das Brennen auf der Haut.
Eine Antihistamin-Salbe wie ist nützlich.
Im Falle schwerer Verbrennungen, besonders im Gesicht, muss ein Arzt aufgesucht werden.
Meeresbiologen sehen in der Qualleninvasion ein weiteres Zeichen der globalen Erwärmung. Da die glibberigen Meerestiere bevorzugt in warmen Gewässern auftreten, wird bereits von einer „Tropisierung” des Mittelmeeres gesprochen. Örtlich lag die Oberflächentemperatur des Wassers in diesem Sommer bei 29 Grad.